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Wie stark erhöhen bestimmte Vorerkrankungen das Corona-Risiko?

Original Titel:
Clinical determinants of the severity of COVID-19: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 41 Studien durch
  • Folgende Vorerkrankungen erhöhten das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf:
    • Adipositas
    • Bluthochdruck
    • Diabetes
    • koronare Herzkrankheit
    • COPD
    • Krebserkrankungen
    • chronische Nierenerkrankung
    • zerebrovaskuläre Erkrankung
    • chronische Lebererkrankung
  • Die Wissenschaftler bezifferten die Risikoerhöhung durch die jeweiligen Vorerkrankungen

 

DGP – In einer Meta-Analyse bezifferten Wissenschaftler die Risikoerhöhung, die von bestimmten Vorerkrankungen ausging. Am stärksten erhöhten chronische Nierenerkrankungen und COPD das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf.


Es ist bereits bekannt, dass bestimmte Vorerkrankungen das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf erhöhen. Wissenschaftler aus China und den USA sichteten diesbezüglich die derzeitige Datenlage und fassten die Ergebnisse mehrerer Studien zusammen. Dabei bezifferten sie die Risikoerhöhung, die durch bestimmte Vorerkrankungen ausging.

Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 41 Studien durch

Die Wissenschaftler durchsuchten internationale Datenbanken (PubMed, Embase, Web of science und Cochrane Library) nach epidemiologischen Studien zu COVID-19, die Informationen zu Vorerkrankungen der Patienten und der Schwere der Erkrankung enthielten. Sie fanden 41 Studien, die ihren Ansprüchen genügten und die Daten von insgesamt 21 060 COVID-19-Patienten beinhalteten.

Bestimmte Vorerkrankungen erhöhten das Corona-Risiko

Die Wissenschaftler identifizierten Vorerkrankungen, die das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf erhöhten. Dazu zählten:

  • Adipositas: 1,89-mal so hohes Risiko (OR=1,89; 95 % KI: 1,44 – 2,46)
  • Bluthochdruck: 2,42-mal so hohes Risiko (OR=2,42; 95 % KI: 2,03 – 2,88)
  • Diabetes: 2,40-mal so hohes Risiko (OR=2,40; 95 % KI: 1,98 – 2,91)
  • koronare Herzkrankheit: 2,87-mal so hohes Risiko (OR=2,87; 95 % KI: 2,22 – 3,71)
  • COPD: 2,88-mal so hohes Risiko (OR=2,88; 95 % KI: 1,89 – 4,38)
  • Krebserkrankungen: 2,60-mal so hohes Risiko (OR=2,60; 95 % KI: 2,00 – 3,40)
  • chronische Nierenerkrankung: 2,97-mal so hohes Risiko (OR=2,97; 95 % KI: 1,63 – 5,41)
  • zerebrovaskuläre Erkrankung: 2,47-mal so hohes Risiko (OR=2,47; 95 % KI: 1,54 – 3,97)
  • chronische Lebererkrankung: 1,51-mal so hohes Risiko (OR=1,51; 95 % KI: 1,06 – 2,17)

Auch bei Asthma zeigte sich ein Trend zu einem erhöhten Risiko; dieser war jedoch nicht signifikant (OR=1,93; 95 % KI: 0,81 – 4,61). Komplikationen wie akutes Atemnotsyndrom (ARDS) (OR=39,59; 95 % KI: 19,99 – 78,41), Schock (OR=21,50; 95 % KI: 10,49 – 44,06) und akute Nierenverletzung (AKI) (OR=8,84; 95 % KI: 4,34 – 18,00) gingen ebenfalls mit einem erhöhten Risiko einher. Zudem erhöhten das männliche Geschlecht (OR=1,51; 95 % KI: 1,33 – 1,71) und Rauchen in der Vergangenheit (OR=1,40; 95 % KI: 1,06 – 1,85) das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.

Bestimmte Vorerkrankungen erhöhten somit das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Am deutlichsten war das bei chronischen Nierenerkrankungen und COPD zu sehen. Patienten mit solchen Erkrankungen sollten daher besonders geschützt werden – beispielsweise durch eine Impfung.

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