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Arketamin bei behandlungsresistenter Depression: Pilotstudie

Original Titel:
Intravenous arketamine for treatment-resistant depression: open-label pilot study

DGP – Bei behandlungsresistenter Depression sind inzwischen Ketamin und das verwandte Esketamin wichtige medikamentöse Hoffnungsträger für schnelle Hilfe. Eine weitere Variante von Ketamin, Arketamin, wurde nun nach vielversprechenden präklinischen Studien in einer klinischen Pilotstudie mit 7 Patienten getestet. Die Betroffenen zeigten eine rasche, deutliche Besserung der Depression innerhalb von 24 Stunden. Dissoziation, eine typische Ketamin-Nebenwirkung, schien dabei kaum ein Problem zu sein. Weitere Studien werden nun geplant.


Forscher untersuchten nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Arketamin, dem R(-)-Enantiomer von Ketamin, zur Therapie behandlungsresistenter Depression. In dieser offen (open-label) durchgeführten Pilotstudie wurden Patienten mit behandlungsresistenter Depression mit einer intravenösen Infusion mit Arketamin (0,5 mg/kg) behandelt. Vorrangig wurde die Schwere der Depression und ihre Veränderung nach 24 Stunden mit Hilfe der Depressionsbewertungsskala MADRS (Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale) ermittelt.

Pilotstudie zu Arketamin bei behandlungsresistenter Depression

7 Patienten mit behandlungsresistenter Depression erhielten die Infusion mit Arketamin. Durchschnittliche MADRS-Werte fielen von 30,7 vor der Infusion auf 10,4 einen Tag nach der Infusion. Die mittlere Differenz betrug 20,3 Punkte (95 % Konfidenzintervall: 13,6 – 27,0; p < 0,001). Die mögliche Nebenwirkung der Dissoziation trat kaum auf.

Vielversprechend: Deutliche, schnelle Besserung der Depressionsschwere

Arketamin könnte demnach rasch und anhaltend antidepressiv wirken und dabei ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil aufweisen. Dies bestätigt, schreiben die Autoren, vorherige Tierstudien. Weitere kontrollierte Studien sollen nun geplant werden.

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