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Akute COPD-Exazerbation: Breitspektrum- oder Schmalspektrum-Antibiotikum?

Original Titel:
Comparison of Narrow-Versus Broad-Spectrum Antibiotics in Elderly Patients With Acute Exacerbations of Chronic Obstructive Pulmonary Disease

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler verglichen Schmalspektrum-Antibiotika mit Breitspektrum-Antibiotika bei der Behandlung von älteren Patienten mit akuter COPD-Exazerbation
  • Im Hinblick auf den kurzfristigen Krankheitsverlauf fanden die Wissenschaftler keine Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen

 

DGP – Wissenschaftler verglichen Schmalspektrum- mit Breitspektrum-Antibiotika bei der Behandlung von akuten COPD-Exazerbationen. Sie konnten keine nennenswerten Unterschiede zwischen beiden Behandlungsgruppen feststellen, was den kurzfristigen Krankheitsverlauf anging.


Bei einer akuten COPD-Exazerbation kommen oftmals Antibiotika zum Einsatz. Doch eignet sich ein Breitspektrum- oder Schmalspektrum-Antibiotikum bei älteren Patienten besser? Dies untersuchten Wissenschaftler aus den USA in einer multizentrischen, retrospektiven Kohortenstudie.

Patienten mit einer akuten COPD-Exazerbation bekamen entweder ein Breitspektrum- und Schmalspektrum-Antibiotikum

Wissenschaftler analysierten die Daten von 253 Patienten (≥ 65 Jahren alt), die aufgrund einer akuten COPD-Exazerbation im Krankenhaus lagen und für mindestens 48 Stunden Antibiotika erhielten. 127 von ihnen bekamen ein Schmalspektrum-Antibiotikum (Azithromycin, Doxycyclin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol oder Aminopenicilline) und 126 Patienten ein Breitspektrum-Antibiotikum. Die beiden Behandlungsgruppen unterschieden sich nicht in ihren demografischen Merkmalen und Begleiterkrankungen. Der primäre Endpunkt der Studie setzte sich aus folgenden Punkten zusammen: mechanische Beatmung 48 Stunden nach Krankenhausaufnahme, Wechsel zur Intensivstation 48 Stunden nach Krankenhausaufnahme, Wiedereinlieferung aufgrund der COPD innerhalb von 30 Tagen und Sauerstoffsättigung von weniger als 90 % bei Raumluft oder steigender Sauerstoffbedarf 48 Stunden nach Krankenhausaufnahme.

Kein Unterscheid zwischen Breitspektrum- und Schmalspektrum-Antibiotikum

Bei der Analyse stellten die Wissenschaftler fest, dass 39,3 % der Patienten mit Schmalspektrum-Antibiotikum (50 Patienten) und 47,6 % der Patienten mit Breitspektrum-Antibiotikum (60 Patienten) den primären, zusammengesetzten Endpunkt erreichten. Der beobachtete Unterschied war statistisch nicht signifikant (p=0,19).

Bei älteren Patienten (≥ 65 Jahren), die aufgrund einer akuten COPD-Exazerbation im Krankenhaus lagen und Antibiotika bekamen, schien es somit im Hinblick auf den kurzfristigen Krankheitsverlauf keinen Unterschied zu machen, ob sie ein Breitspektrum-Antibiotikum oder ein Schmalspektrum-Antibiotikum bekamen. Es ist jedoch anzumerken, dass nicht einheitlich definiert ist, ab wann ein Antibiotikum zu den Breitspektrum-Antibiotika gehört. Manche Antibiotika, die in dieser Studie den Schmalspektrum-Antibiotika zugeordnet wurden, zählen anderorts bereits zu den Breitspektrum-Antibiotika.

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