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Die meisten scheuen bei Warnzeichen für Darmkrebs den Gang zum Arzt

Original Titel:
Barriers to contacting general practice with alarm symptoms of colorectal cancer: a population-based study

DGP – Für das Überleben bei Darmkrebs ist es enorm wichtig, dass dieser früh erkannt wird. Dennoch verzichten die meisten Menschen bei Warnzeichen für Darmkrebs auf einen Arztbesuch, wie die vorliegende dänische Studie zeigte. Die Gründe dafür waren unterschiedlich. Die meisten befürchteten, die Zeit des Arztes zu vergeuden, oder waren zu beschäftigt, um sich Zeit für den Arztbesuch zu nehmen.


Krebserkrankungen verlaufen in frühen Stadien meist symptomlos. Dennoch gibt es Alarmzeichen, bei denen unabhängig von dem nächsten Vorsorgetermin ein Arzt aufgesucht werden sollte. Denn es gilt: je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei Darmkrebs sind solche Alarmzeichen beispielsweise Rektalblutungen, Bauchschmerzen, Veränderungen der Beschaffenheit des Stuhls und Veränderungen in der Häufigkeit des Stuhlgangs. Natürlich können diese Symptome auch harmlose Ursachen haben, dennoch ist es wichtig, diese beim Arzt abzuklären – um auf Nummer sicher zu gehen. Es wird jedoch vermutet, dass viele Personen das nicht tun. Ein Forscherteam der University of Southern Denmark aus Odense (Dänemark) hakte da genauer nach.

Wissenschaftler befragten 100000 Dänen

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie eine landesweite, dänische Datenbank, aus der sie zufällig 100000 Personen, die mindestens 20 Jahre alt waren, auswählten. Diese Personen wurden befragt, ob sie schon einmal Alarmzeichen für Darmkrebs aufwiesen, ob sie sich mit diesen beim Hausarzt vorgestellt hatten und wenn nicht, was die Gründe dafür waren. Zu den Alarmzeichen zählten Rektalblutungen, Bauchschmerzen, Veränderungen der Beschaffenheit des Stuhls und Veränderungen in der Häufigkeit des Stuhlganges. Insgesamt beantworteten 37455 Personen über 40 Jahren die Fragen.

Die meisten Personen mit Alarmzeichen für Darmkrebs scheuten den Arztbesuch

Bei der Auswertung der Fragebögen stellten die Wissenschaftler fest, dass die meisten Personen bei den oben genannten Symptomen nicht den Hausarzt kontaktieren. So verzichteten 69,8 % der Personen mit Rektalblutungen auf einen Arztbesuch und 79,8 % der Personen mit einer veränderten Häufigkeit des Stuhlganges.

Die Gründe waren unterschiedlich

Die Gründe, warum die Personen trotz der Warnzeichen von einem Hausarztbesuch absahen, waren unterschiedlich. Die meisten befürchteten, die Zeit des Arztes zu verschwenden, oder waren zu beschäftigt, um sich die Zeit für einen Arztbesuch zu nehmen. Besonders Männer mit Rektalblutungen hatten außerdem Angst davor, was der Arzt entdecken könnte. Generell fiel auf, dass die Personen, die von Hürden bezüglich eines Arztbesuchs berichteten, häufig jünger waren.

Es kam somit sehr häufig vor, dass Personen mit Warnzeichen für Darmkrebs den Gang zum Hausarzt mieden. Das war besonders bei jüngeren Personen der Fall. Doch gerade bei Krebserkrankungen ist es wichtig, diese frühzeitig zu erkennen. Denn nur in einem frühen Stadium ist eine Heilung möglich.

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