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Verhütungsstäbchen können Beschwerden der Endometriose verringern

Original Titel:
Treatment of Adenomyosis with Subcutaneous Etonogestrel Implants: A Clinical Observational Study in 17 Patients.

DGP – Die Studie zeigt, dass Verhütungsstäbchen mit Etonogestrel die Anzeichen und Symptome einer Adenomyose reduzieren können. Schmerzen, Anämie, CA125-Werte und die Größe der Gebärmutter konnten verbessert werden.


Etonogestrel ist ein Wirkstoff, der in implantierbaren Verhütungsstäbchen und in Vaginalringen eingesetzt wird. Wissenschaftler aus China untersuchten jetzt den Einsatz bei Adenomyose.

Die Gebärmutterschleimhaut ist durch Hormone steuerbar

Bei der Adenomyose wandert Gewebe der Gebärmutterschleimhaut in die dahinter liegende Gebärmuttermuskulatur ein. Dies kann starke Blutungen und Schmerzen verursachen. Die Gebärmutterschleimhaut reagiert auf Hormone, die das Wachstum und den Rückgang der Schleimhaut im Laufe des Zyklus steuern. Zu diesen Hormonen gehören die Gestagene. Gestagene verhindern den Eisprung und dienen daher zur Empfängnisverhütung. Sie verhindern aber auch das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut.

17 Frauen mit Adenomyose wurden Verhütungsstäbchen implantiert

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 17 Frauen mit Adenomyose. Diese erhielten ein Verhütungsstäbchen mit Etonogestrel unter die Haut implantiert und wurden anschließend 12 Monate beobachtet. Zu Beginn und nach 12 Monaten wurden Blutwerte, Symptome und Nebenwirkungen ausgewertet.

Der Hämoglobinwert konnte erhöht werden

Nach 12 Monaten war der durchschnittliche Hämoglobinwert von etwa 95 g/l auf 127 g/l gestiegen. Hämoglobin bindet in den roten Blutkörperchen Sauerstoff – und transportiert diesen so durch den Körper. Eine Anämie tritt bei einer niedrigen Hämoglobin-Konzentration auf. Sie kann zu Luftnot, Kopfschmerzen oder Müdigkeit führen. Frauen haben durchschnittlich eine Konzentration von 120 bis 160 g/l. Der Hämoglobin-Wert normalisierte sich daher unter Etonogestrel-Behandlung.

Schmerzen konnten verringert werden

Außerdem bestimmten die Wissenschaftler den CA125. Dieser Marker im Blut ist bei Endometriose häufig erhöht. Werte bis zu 35 U/ml gelten als normal. Frauen mit Endometriose hatten zu Beginn einen durchschnittlichen Wert von etwa 100 U/ml. 12 Monate nach der Implantation des Verhütungsstäbchens konnte der Wert auf 35 U/ml gesenkt werden. Auch die Schmerzen während der Menstruation verringerten sich erheblich. Das Gebärmuttervolumen, also die Größe der Gebärmutter, konnte reduziert werden, was auf eine Verringerung der Adenomyose hindeutet. Bei einigen Patientinnen traten Veränderungen der Blutungen oder ausbleibende Blutungen auf.

Die Studie zeigt, dass Verhütungsstäbchen mit Etonogestrel die Anzeichen und Symptome einer Adenomyose reduzieren können. Schmerzen, Anämie, CA125-Werte und die Größe der Gebärmutter konnten verbessert werden.

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