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Übersichtsarbeit: Insulinresistenz bei PCOS, was hilft?

Original Titel:
Impact of pharmacological interventions on insulin resistance in women with polycystic ovary syndrome: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials

Kurz & fundiert

  • Literaturrecherche: Welche Medikamente helfen gegen Insulinresistenz bzw. Typ 2-Diabetes bei PCOS-Patientinnen?
  • 6 Datenbanken wurden bis März 2021 nach randomisierten Kontrollstudien durchsucht
  • Metformin, Acarbose, Pioglitazon und Exenatid erwiesen sich als wirksam in der Reduktion des Blutzuckers, Insulins und der Insulinresistenz

 

DGP – Das Polyzystische Ovarien Syndrom (PCOS) ist eine komplexe endokrine Erkrankung, von der Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sind. Häufig tritt in Kombination mit PCOS auch Insulinresistenz auf, wodurch ein erhöhtes Risiko an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken entsteht. Diese Übersichtsarbeit bietet eine aktuelle Zusammenfassung einiger Therapien und deren Wirksamkeit.


Vom Polyzystischen Ovarien Syndrom (PCOS) betroffene Frauen leiden häufig an Symptomen wie Übergewicht, Akne, Hirsutismus und teilweise auch an einer Insulinresistenz. Da diese Insulinresistenz das Risiko erhöht, an Typ 2-Diabetes mellitus zu erkranken, werden PCOS-Patientinnen dahingehend oft medikamentös behandelt. In dieser Übersichtsarbeit geben die Autoren einen Überblick über aktuell gängige Behandlungsmöglichkeiten und deren Wirksamkeit

Literaturrecherche aus 6 Datenbanken

Insgesamt durchsuchten die Autoren 6 Datenbanken (PubMed, MEDLINE, Scopus, Embase, Cochrane library und Web of Science) im April 2020 und aktualisierten ihre Ergebnisse im März 2021. Dabei suchten sie spezifisch nach randomisierten Kontrollstudien.

Alle untersuchten Medikamente können hilfreich sein

In 58 randomisierten Kontrollstudien konnte durch Metformin im Placebovergleich der Blutzuckerspiegel (nüchtern) signifikant reduziert werden (-0,23 mmol/l). Wurde Acarbose mit Metformin verglichen, reduzierte Acarbose den Blutzuckerspiegel stärker als Metformin (-10,5 mg/dl). Der Insulinwert (nüchtern) konnte durch Pioglitazon signifikant um 0,55 mmol/l reduziert werden. Die Insulinresistenz (HOMA-IR) konnte anhand von Exenatid stärker gesenkt werden als durch Metformin (Differenz: -0,34). Die Beta-Zell-Funktion (HOMA-B) änderte sich dabei nicht.

Medikamentöse Behandlungen mit Metformin, Acarbose, Pioglitazon und Exenatid können signifikante Einflüsse auf den Blutzucker und den Insulinwert (nüchtern) haben sowie auf die Insulinresistenz. Es muss aber beachtet werden, dass Dosierung und Dauer der Einnahme signifikant ausschlaggebend für das Gelingen der Therapie sein können.

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