Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Propofol mit Granisetron vs. Propofol mit Metoclopramid bei akuter Migräne
Original Titel:
Propofol + Granisetron vs. Propofol + Metoclopramide in Symptom Management of Acute Migraine Headache; a Double-Blind Randomized Clinical Trial
- Untersuchung: Welche Kombination mit Propofol wirkt besser gegen akute Migräne?
- 60 erwachsene Patienten, die wegen Migräne in die Notaufnahme kamen, wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt und entweder mit Propofol + Granisetron oder Propofol + Metoclopramid behandelt
- Schmerzen, Übelkeit/Erbrechen und Blutdruck wurden 30, 45 und 60 Minuten nach der Behandlung untersucht
- Die Kombination von Propofol + Granisetron konnte Übelkeit und Erbrechen verbessert kontrollieren, Schmerzen und Blutdruck verhielten sich in beiden Gruppen gleich
DGP – Akute Migräne ist eine der häufigsten Ursachen für das Aufsuchen der Notaufnahme. Dabei werden meist verschiedene Medikamente oder Kombinationen verabreicht. In dieser Studie wurde nun untersucht, ob sich Propofol + Granisetron oder Propofol + Metoclopramid besser für die Behandlung der Symptome akuter Migräneanfälle eignet.
Akute Migräne sorgt bei den Betroffenen meist für sehr starke Kopfschmerzen und kann zusätzlich Übelkeit und Erbrechen verursachen. Viele Patienten suchen bei solchen Anfällen die Notaufnahme für schnelle Hilfe auf, die dort verabreichten Wirkstoffe und Medikamente variieren hingegen. Welche Kombination mit Propofol besser wirkt (Granisetron oder Metoclopramid) wurde in dieser Studie untersucht.
60 Patienten aus der Notaufnahme wurden bis zu 60 Minuten untersucht
In dieser doppelblinden, randomisierten, klinischen Studie wurden 60 erwachsene Patienten, die aufgrund akuter Migräne die Notaufnahme aufsuchten, zufällig auf zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt Propofol + Granisetron, die andere Gruppe Propofol + Metoclopramid zur Behandlung der Migräne. Die Wirkung auf Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie den Blutdruck wurde 30, 45 und 60 Minuten nach der Behandlung untersucht.
Propofol + Granisetron lindert Übelkeit verlässlicher
In beiden Gruppen waren Geschlechterverhältnis, Durchschnittsalter, Schmerz vor der Behandlung, Vorkommen von Übelkeit/Erbrechen und Vitalzeichen vergleichbar. Zu sehen war, dass in beiden Gruppen zu allen Zeitpunkten der Schmerz vergleichbar reduziert wurde. 60 Minuten nach der Behandlung war allerdings die Zahl der resistenten Patienten in der Metoclopramid-Gruppe signifikant höher als in der Granisetron-Gruppe (30 % vs. 10 %). Zudem zeigte sich bei der Metoclopramid-Gruppe, dass der Diastolische Blutdruck 60 Minuten nach der Behandlung um 6,5 und die Herzschläge pro Minute 30 Minuten nach der Behandlung um 4,7 erhöht waren.
Die Autoren stellen demnach einen leichten Vorteil bei der Gabe von Propofol + Granisetron bei akuter Migräne fest, da auch Übelkeit und Erbrechen kontrolliert werden können und weitere Nebenwirkungen bei Propofol + Metoclopramid stärker auftraten. Schmerzen hingegen wurden durch beide Kombinationen verlässlich gelindert.
In der EU wird von den hier untersuchten ausschließlich Metoclopramid bei akuter Migräne eingesetzt. Granisetron ist ein Medikament gegen Übelkeit in der Chemotherapie bei Krebserkrankungen, Propofol ist ein Narkosemittel. Weitere, größere Studien werden zeigen müssen, ob diese Mittel in der Migräne-Behandlung in der Notaufnahme eine sinnvolle Rolle spielen könnten.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom
