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Abemaciclib in Kombination mit endokriner Therapie verlängert invasiv-krankheitsfreies Überleben bei Hochrisiko-Brustkrebs im Frühstadium

Original Titel:
Adjuvant abemaciclib combined with endocrine therapy for high-risk early breast cancer: updated efficacy and Ki-67 analysis from the monarchE study

Kurz & fundiert

  • Randomisierte Phase-III-Studie untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von Abemaciclib
  • In Kombination mit endokriner Therapie bei Hormonrezeptor-positivem, humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor-2-negativem, nodal-positivem Hochrisiko-Brustkrebs im Frühstadium
  • Abemaciclib in Kombination mit endokriner Therapie erhöhte das invasiv-krankheitsfreie Überleben signifikant
  • Keine Abweichungen vom erwarteten Nebenwirkungsprofil

 

DGP – In einer randomisierten Phase-III-Studie haben Wissenschaftler die Wirksamkeit und Sicherheit von Abemaciclib in Kombination mit endokriner Therpaie auf Hormonrezeptor-positivem, humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor-2-negativem, nodal-positivem Hochrisiko-Brustkrebs im Frühstadium untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Behandlung das invasiv-krankheitsfreie Überleben erhöht, wobei positive Effekte auch über die zweijährige Behandlung hinaus verzeichnet wurden. Es wurden keine Abweichungen vom Nebenwirkungsprofil festgestellt.


Abemaciclib gehört zu den CDK-Inhibitoren, einer Wirkstoffklasse, die Enzyme hemmt (Cyklin-abhängige Kinasen), welche für die Deaktivierung eines Tumor-suppressor-Gens verantwortlich sind. Durch die Hemmung kann der Zelltod der Brustkrebszellen herbeigeführt werden. Die Verabreichung von CDK-Inhibitoren in Kombination mit endokriner Therapie (ET) hat die Ergebnisse bei Hormonrezeptor-positivem (HR+), humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor-2-negativem (HER2-), fortgeschrittenen Brustkrebs in vergangenen Studien deutlich verbessert. Um den möglichen Anwendungsbereich des Medikaments weiter zu untersuchen, haben Wissenschaftler in einer randomisierten Phase-III-Studie die Wirksamkeit von ET mit und ohne die Verabreichung von Abemaciclib bei HR+, HER2- Brustkrebs im Frühstadium untersucht.

Für die Studie wurden 5 637 Patientinnen randomisiert 1:1 aufgeteilt und erhielten für mindestens fünf Jahre ET ohne bzw. mit adjuvantem Abemaciclib für zwei Jahre.

Verbesserung der invasiv-krankheitsfreien Überlebenszeit

Bei der primären Ergebnisanalyse mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 19 Monaten führte ET mit Abemaciclib zu einer Verringerung des Risikos, einen Rückfall der invasiven Brustkrebserkrankung zu erleiden, um 29 % (Hazard Ratio, HR: 0,71; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,58 – 0,87; p = 0,0009). Bei der zusätzlichen Follow-up-Analyse mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 27 Monaten blieben die Vorteile für das invasiv-krankheitsfreie Überleben (HR: 0,70; 95 % KI: 0,59 – 0,82; p < 0,0001) und für die Überlebenszeit ohne das Wiederauftreten von Metastasen erhalten (HR: 0,69; 95 % KI: 0,57 – 0,83; p < 0,0001). Die absoluten Verbesserungen der 3-Jahres-invasiv-krankheitsfreien Überlebensrate und Metastasen-freien Überlebensrate betrugen 5,4 % bzw. 4,2 %.

Keine Unterschiede zu dem erwarteten Nebenwirkungsprofil

Bei der ET mit der Abemaciclib-Gruppe wurden mehr unerwünschte Ereignisse des Grades 3 oder höher festgestellt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen in der Gruppe mit Abemaciclib gehörten Durchfall, Neutropenie und Müdigkeit. In der Gruppe ohne Abemaciclib traten Arthralgie, Hitzewallungen und Müdigkeit am häufigsten auf.

Die Autoren schlussfolgerten, dass ET mit Abemaciclib die invasiv-krankheitsfreie Überlebenszeit bei Patientinnen mit HR+, HER2-, nodal-positivem Hochrisiko-Brustkrebs im Frühstadium verbessere, wobei ein akzeptables Nebenwirkungsprofil vorliegen würde.

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