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Geringe Muskelleistung und hohe Krankheitsaktivität – gibt es einen Zusammenhang?

Original Titel:
Decreasing muscle performance associated with increasing disease activity in patients with rheumatoid arthritis

DGP – Die Studie zeigte daher einen Zusammenhang zwischen schlechterer Muskelleistung und höherer Krankheitsaktivität bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Die Studienautoren betonen daher, dass Muskeltraining ein wichtiger Aspekt der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis sein sollte.


Rheumatoide Arthritis ist durch entzündliche Prozesse charakterisiert, die nicht nur die Gelenke, sondern den ganzen Körper betreffen. Immer mehr Hinweise werden auch für den schädlichen Effekt auf die Muskelleistung gefunden. Wissenschaftler aus Finnland gingen jetzt der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Krankheitsaktivität und Muskelleistung nach.

Greifen entzündliche Reaktionen auch die Muskeln an?

Unsere etwa 650 Muskeln sind für die Stabilität des Körpers und alle Bewegungen verantwortlich und nehmen einen Großteil der Gesamtkörpermasse ein. Bei Frauen liegt der normale Muskelanteil je nach Alter bei etwa 30 bis 40 %, bei Männern zwischen 40 und 50 %. Die Muskeln lassen sich durch Kraft- oder Ausdauertraining trainieren. Die meisten Muskeln sind über Sehnen an den Knochen befestigt. Bei der rheumatoiden Arthritis sind die Gelenke, die die Knochen verbinden und Bewegung ermöglichen, durch Entzündungen betroffen, die zu Schwellungen und Schmerzen führen. Durch die entzündlichen Reaktionen können aber auch die umliegenden Knochen betroffen sein. Die entzündlichen Reaktionen können aber möglicherweise auch die Muskeln negativ beeinflussen.

Der DAS28 bewertet die Krankheitsaktivität

Die Wissenschaftler untersuchten 199 Patienten mit rheumatoider Arthritis. Ihre Krankheitsaktivität wurde anhand des DAS28 (Disease Activity Score) eingeschätzt. Der Messwert bewertet Krankheitszustand und -fortschritt anhand der betroffenen Gelenke, Entzündungsparameter im Blut und Patienteneinschätzung. Ein Wert unter 2,6 wird als Remission, also als Nachlassen der Krankheitssymptome gewertet, ein Wert von über 5,1 als hohe Krankheitsaktivität. 47 % der Patienten hatten einen hohes DAS28, 17 % hatten einen geringen/mittleren DAS28 und 36 % der Patienten befanden sich in Remission.

Wissenschaftler konnten einen Zusammenhang zwischen abnehmender Muskelleistung und steigender Krankheitsaktivität sehen

Die Patienten in Remission hatten eine kürzere Krankheitsdauer, weniger Schmerzen, eine bessere Beurteilung durch den Arzt, weniger Veränderungen im Röntgenbild, weniger Depressionen, bessere physikalische Gesundheit und bewegten sich mehr und trieben mehr Sport als Patienten mit höherer Krankheitsaktivität. Die Wissenschaftler konnten einen Zusammenhang zwischen abnehmender Muskelleistung und steigender Krankheitsaktivität sehen unabhängig von Alter, Geschlecht, Krankheitsdauer, Röntgenbildern und Körpergewicht.

Die Studie zeigt daher einen Zusammenhang zwischen schlechterer Muskelleistung und höherer Krankheitsaktivität bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Die Studienautoren betonen daher, dass Muskeltraining ein wichtiger Aspekt der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis sein sollte.

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