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Herz-Risiken bei jedem 2. Heranwachsenden mit Depression

Original Titel:
Cardiovascular Disease Risk Factors Among Children and Adolescents With Depression

Kurz & fundiert

  • Querschnittsstudie zum Herz-Kreislauf-Risiko bei jungen Menschen mit Depression
  • 77 Kinder und Jugendliche von durchschnittlich 14 Jahren
  • Kardiovaskuläre Risikofaktoren häufig und unabhängig von Übergewicht

 

DGP – Forscher untersuchten Herz-Kreislauf-Risiken bei Heranwachsenden mit Depression und ermittelten, auf welche Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen in dieser Gruppe geachtet werden sollte. In einer Gruppe von 77 Kindern und Jugendlichen wies jeder 2. mindestens zwei Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen auf. Lediglich jeder 4. war dagegen übergewichtig. Die Wissenschaftler plädieren für regelmäßige Herz-Kreislauf-Screenings auch bei jungen, normalgewichtigen Depressionspatienten.


Eine frühere, kleine Studie fand ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko bei Kindern und Jugendlichen mit Depression. Forscher untersuchten dies nun erneut mit einer größeren Gruppe von Heranwachsenden und ermittelten klinische Anzeichen und Symptome, die als Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen bekannt sind sowie physiologische Marker im Vergleich zwischen normal- und übergewichtigen Studienteilnehmern.

Querschnittsstudie zum Herz-Kreislauf-Risiko bei jungen Menschen mit Depression

In dieser Querschnittsstudie wurden junge Menschen im durchschnittlichen Alter von 14,1 Jahren (74 % weiblich) aus einem pädiatrischen Depressionsprogramm zur Teilnahme gewonnen. Depression wurde mittels eines semi-strukturierten diagnostischen Interviews untersucht. Kardiovaskuläre Untersuchungen umfassten die Ermittlung von kardiovaskulären Erkrankungen in der Familie, Befragung zum Rauchverhalten sowie die Überprüfung von BMI (body mass index), Blutdruck, Blutfetten und Blutzucker. Die kardiovaskulären Risikofaktoren verglichen die Forscher zwischen normalgewichtigen und übergewichtigen Teilnehmern.

Vergleich von Blutfetten, Blutdruck, familiären Risiken und BMI

77 Kinder und Jugendliche nahmen an der Studie teil. 46 % der Teilnehmer hatten frühe kardiovaskuläre Erkrankungen in der Familie. In der Untersuchung zeigte sich bei 25 % der Heranwachsenden ein BMI im Übergewichtsbereich. 25 % der jungen Menschen hatten einen auffälligen (14 %) oder hohen Blutdruck (11 %). Die Gesamt-Cholesterinwerte waren bei 28 % der Teilnehmer erhöht. Über die Hälfte (52 %) wies mindestens zwei Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Im Vergleich zu normalgewichtigen wiesen übergewichtige Teilnehmer erhöhte Cholesterin-Konzentrationen (non-HDL) auf (36 vs. 10 %; p = 0,01). In Bezug auf andere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen normal- und übergewichtigen Heranwachsenden.

Kardiovaskuläre Risikofaktoren bei jedem 2., unabhängig von Übergewicht

Die Studie fand demnach häufig kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Kindern und Jugendlichen mit Depression. Routinechecks zur Herzgesundheit wären demnach bei Heranwachsenden mit Depression wichtig, unabhängig vom BMI, um der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

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