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Künstliche Befruchtung mit gefrorenen Embryonen: Erhöhtes Risiko für Krebs?

Original Titel:
Association Between Fertility Treatment and Cancer Risk in Children

DGPKinder, die aus einem Transfer mit gefrorenen Embryonen stammten, hatten ein gering erhöhtes Risiko für Krebs im Kindesalter. Bei anderen Methoden oder verschiedenen Medikamenten für die künstliche Befruchtung fielen keine Unterschiede auf.


Die Zahl der Kinder, die nach einer künstlichen Befruchtung geboren werden, steigt. Es bleibt aber ungeklärt, ob die Behandlung möglicherweise das Krebsrisiko bei den Kindern erhöht. Eine Studie aus Dänemark untersuchte jetzt das Risiko für Krebs im Kindesalter nach verschiedenen Methoden und Medikamenten der künstlichen Befruchtung.

Die Mütter hatten verschiedene Medikamente oder Behandlungen bekommen

Die retrospektive Kohortenstudie umfasste über eine Millionen Kinder aus dem dänischen Register. Sie wurden zwischen 1996 und 2012 geboren. Die Mütter hatten verschiedene Medikamente bekommen: Clomifen (33 835), Gonadotropine (57 136), GnRH-Analoga (38 653), hCG (68 181), Progesteron (41 628) oder Östrogene (16 948). Auch die Methoden der künstlichen Befruchtung waren unterschiedlich: 19 448 IVFs, 13 417 ICSIs und 3356 Transfers mit gefrorenen Embryonen. Zum Vergleich wurden Kinder fruchtbarer Frauen (über 900 000) herangezogen.

Nur beim Transfer mit gefrorenen Embryonen erhöhte sich das Risiko für Krebs bei den Kindern

Die Kinder wurden über 12 Millionen Personenjahre beobachtet, also im Durchschnitt etwa 11 Jahre. 2217 Kinder bekamen im Beobachtungszeitraum die Diagnose Krebs. Die Häufigkeit von Krebs betrug bei Kindern fruchtbarer Frauen 17,5 pro 100 000 Personenjahren, bei Kindern aus einem Transfer mit gefrorenen Embryonen 44,4 pro 100 000 Personenjahren. Hier trat ein erhöhtes Risiko auf (14 Fälle), vor allem von Leukämie und Tumoren des sympathischen Nervensystems. Bei anderen Methoden und Medikamenten gab es keine Unterschiede zu Kindern fruchtbarer Frauen.

Kinder, die aus einem Transfer mit gefrorenen Embryonen stammten, hatten ein gering erhöhtes Risiko für Krebs im Kindesalter. Bei anderen Methoden oder verschiedenen Medikamenten für die künstliche Befruchtung fielen keine Unterschiede auf.

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