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Klassifizierung von Migränetypen in einer populationsbasierten Studie

Original Titel:
Classifying migraine subtypes and their characteristics by latent class analysis using data of a nation-wide population-based study

Kurz & fundiert

  • Migräne wird anhand variierender Kombinationen unterschiedlicher Symptome diagnostiziert
  • Identifikation natürlicher Typen von Migräne basierend auf der Symptomatik in einer nationalen populationsbasierten Studie in Korea
  • Die Drei Sub-Klassen „mittlere und geringe Frequenz“, „Photo- und Phonophobie“ und „starke und hohe Frequenz“ wurden ermittelt
  • Die meisten Migräne-Patienten (52 %) wurden der „mittlere und geringe Frequenz“-Klasse zugeordnet

 

DGP – Migräne tritt nicht bei jedem Patienten mit derselben Symptomatik oder Schwere auf. Eine variierende Kombination aus einer bestimmten Gruppe von Symptomen wird genutzt, um Migräne zu diagnostizieren. Die Unterteilung in Sub-Typen der Migräne soll helfen, gezieltere Behandlungen zu ermöglichen und ungewöhnliche Symptome zu erkennen.


Migräne zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie bei jedem Betroffenen differente Symptome mit sich bringt. Manche Migräne-Patienten leiden starken Schmerzen, die Übelkeit auslösen, andere sehen die Migräne durch Flimmern in den Augen kommen oder erfahren eine verstärkte Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen. Um gezieltere Therapien verschreiben zu können und ungewöhnliche Symptome zu erkennen, wollten die Autoren dieser Studie nun in einer populationsbasierten Kohorten-Studie Sub-Typen der Migräne ermitteln.

Migräne konnte in 3 Sub-Typen unterteilt werden

Die Daten der koreanischen Schlaf-Kopfschmerz-Studie wurden genutzt, um mittels latenter Klassenanalyse (engl.: latent class analysis – LCA) bestimmte auftretende Symptome verschiedenen Migräne-Typen zuzuordnen. Dabei wurden 3 Typen ermittelt:

  • mittlere und geringe Frequenz
  • Photo- und Phonophobie
  • starke und hohe Frequenz

Die meisten Patienten waren in der „mittlere und geringe Frequenz“-Gruppe zu finden

Der häufigste Typ war in diesem Modell „mittlere und geringe Frequenz“, ganze 52 % der Migräne-Patienten wurden dieser Gruppe zugeordnet, bei der eine milde Kopfschmerz-Stärke mit geringer Häufigkeit auftritt. In der Gruppe „Photo- und Phonophobie“ waren 33,6 % der Migräne-Patienten vertreten, sie wiesen Licht- und Geräuschempfindlichkeit auf, welche mit hoher Frequenz auftraten. Die wenigsten Patienten (14,4 %) waren in der „starke und hohe Frequenz“-Gruppe vertreten. Sie wiesen starke Kopfschmerzen mit hoher Frequenz auf.

Die Autoren folgerten demnach, das LCA eine geeignete Methode zur Analyse von Symptomen und Aufteilung auf Sub-Typen ist. Sie sehen zudem eine mögliche Verbesserung des Verständnisses der Migräne durch die Unterteilung in Untergruppen.

 

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