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Rimegepant – kann das neue Migräne-Medikament mit den bisherigen mithalten?

Original Titel:
Matching-adjusted indirect comparisons of oral rimegepant versus placebo, erenumab, and galcanezumab examining monthly migraine days and health-related quality of life in the treatment of migraine

Kurz & fundiert

  • Rimegepant wurde in den USA neu als akute Therapie gegen Migräne zugelassen, wirkt aber auch präventiv bei regelmäßiger Einnahme
  • In dieser vergleichenden Studie zur Bewertung der Wirksamkeit des neuen Migränemedikaments Rimegepant wurden drei klinische Studien zur vorbeugenden Wirkung von Rimegepant, Galcanezumab und Erenumab aufeinander abgeglichen und gegenübergestellt
  • Rimegepant wirkte demnach vergleichbar zu den Antikörper-Prophylaxen

 

DGP – Rimegepant ist ein Medikament gegen akute Migräneanfälle, das auch zur prophylaktischen Behandlung von Migräne geeignet sein könnte. Im Vergleich zu bisher eingesetzten Prophylaxe-Medikamenten wie Galcanezumab und Erenumab, kann es aber oral eingenommen werden. Zur Bewertung der Wirksamkeit von Rimegepant wurden drei unabhängig voneinander durchgeführte Studien zu diesen drei Medikamenten miteinander verglichen.


Die Effizienz des oral verabreichten Rimegepant wurde in einer separaten Studie schon für die akute Therapie von Migräne belegt. Zusätzlich wurde aber auch eine präventive Wirkung des Medikaments bei regelmäßiger Einnahme gesehen. In dieser Vergleichsstudie bezogen sich die Autoren auf schon vorhandene Daten dreier unabhängiger Studien über Rimegepant, Galcanezumab und Erenumab. Dazu verglichen sie ähnliche Gruppen der Patienten aus den einzelnen Studien.

 

Vergleich ähnlicher Patienten aus drei Studien

Die Migränepatienten aller Studien mussten mindestens 3 Monate vor der Studie 4-14 Tage pro Monat Migräne aufweisen. Die Patienten aller Studien waren im Schnitt 41 Jahre alt, 85,7 % von ihnen waren weiblich. Von der Rimegepant-Studie wurden 257 Patienten mit 8,9 Migränetagen im Monat betrachtet. Von der Galcanezumab-Studie wurden 169 Patienten verglichen, welche 9,1 Migränetage im Monat hatten, bei der Erenumab-Studie wurden 214 Patienten miteinbezogen, die 8,3 Migränetage im Monat hatten. Alle Studien wurden mit einer Placebo-Kontrolle durchgeführt.

 

Standardisierte Fragebögen halfen bei dem Vergleich der Ergebnisse

Einerseits verglichen die Autoren die Anzahl der Migränetage pro Monat. Andererseits wurden zusätzlich zwei Fragebögen einbezogen. Einer sollte den Einfluss der Behinderung durch Migräne auf das tägliche Leben der Patienten quantifizieren (Arbeit, Haushalt, soziale Interaktion, Familienleben). Der zweite bezog sich auf die gesundheitsbasierte Lebensqualität, aufgeteilt in drei Dimensionen: physisch, psychisch und sozial.

 

Rimegepant wirkt vergleichbar zu Erenumab und Galcanezumab

Im Vergleich zu den Placebo-Gruppen der Erenumab- und Galcanezumab-Studien war Rimegepant stark überlegen in allen Bereichen (Migränetage pro Monat, Einfluss auf tägliches Leben, gesundheitsbasierte Lebensqualität). Im Vergleich von Rimegepant zu Galcanezumab waren keine statistisch signifikanten Unterschiede erkennbar, beide Medikamente wirkten demnach gut. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei dem Vergleich zu Erenumab, allerdings stellten die Autoren hier zusätzlich eine überlegene Wirkung von Rimegepant im Bereich der gesundheitsbasierten Lebensqualität fest.

 

Die Autoren dieser vergleichenden Studie konnten so andeuten, dass Rimegepant im Vergleich zu gängigen Medikamenten für die prophylaktische Behandlung von Migräne ebenso gut, teilweise sogar besser geeignet ist. Hinzu kommt die vereinfachte Einnahme, welche oral möglich ist, anstelle der Injektionen bei Galcanezumab und Erenumab.

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