Inzwischen gelten MS und Neuromyelitis optica als eigenständige Krankheitsbilder mit unterschiedlichen Therapien. Einem Patienten, bei dem die Diagnose nicht eindeutig war und der viele Schübe erlitt, half Rituximab, berichten chinesische Forscher.
Für stetig fortschreitende Verläufe der MS wird nach Behandlungsoptionen gesucht. Ibudilast könnte sich möglicherweise eignen, um den Verlust von Gehirnmasse zu verlangsamen, berichten Forscher aus den USA.
Seit Kurzem gibt es mit Ocrelizumab einen Wirkstoff, der speziell auch für die Behandlung der primären progredienten MS (PPMS) zugelassen wurde. Für die sekundäre progrediente MS (SPMS) gibt es solch einen Wirkstoff bisher noch nicht, aber die Ergebnisse einer neuen Phase-III-Studie zu Siponimod sind vielversprechend.
Cladribin gehört zu den neuren Wirkstoffen, die bei der Behandlung von MS zum Einsatz kommen. Forscher berichten aus der CLARITY-Studie, die Daten für die Zulassung von Cladribin lieferte. Hier konnte gezeigt werden, dass zwei Jahre Therapie und zwei Jahre Pause genauso wirkungsvoll sind, wie vier Jahre Therapie. Und so wird Cladribin nun auch angewendet.
Inzwischen gibt es verschiedene Wirkstoffe zur Behandlung der Multiplen Sklerose, die als Tablette eingenommen werden. Griechische Wissenschaftler haben für Cladribin, Dimethylfumarat, Fingolimod und Teriflunomid berechnet, was bei einer Behandlung von schubförmiger MS Wahrscheinlicher ist: keine messbare Krankheitsaktivität mehr oder Nebenwirkungen.
Die vorliegende Studie untersuchte nun den Zusammenhang zwischen Aktivität oder Sitzverhalten und der körperlichen Funktion bei MS und fand, dass Patienten mit zunehmendem Alter längere Zeit am Stück sitzend verbrachten und dies mit der körperlichen Funktion korrelierte. Ein möglicher Ansatzpunkt zur Verbesserung der körperlichen Funktion von MS-Patienten könnte demnach womöglich sein, Sitzphasen häufiger zu unterbrechen.
Lipoinsäure als Nahrungsergänzung könnte biologische Verbesserungen und/oder klinische Verbesserungen der Multiplen Sklerose (MS) mit sich bringen, fanden frühere Studien. Welche Form die Lipoinsäure hat, ist allerdings relevant dafür, wie gut sie vertragen wird. Forscher verglichen nun die gastrointestinale Verträglichkeit bei Menschen mit progressiver MS. Die kleine Studie im randomisierten Doppelblindverfahren zeigte weniger Nebenwirkungen mit R-Lipoinsäure.
Die vorliegende Phase-3-Studie zum direkten Vergleich zweier oraler krankheitsmodifizierender Wirkstoffe bei der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) zeigte das im Juni 2021 zugelassene Ponesimod in verschiedenen Aspekten dem älteren Wirkstoff Teriflunomid überlegen. Das Sicherheitsprofil war demnach jedoch vergleichbar.
Die Wechseljahre, also die Phase vor und nach Einsetzen der letzten Monatsblutung (Menopause), stellen eine Zeit großer Veränderung für Frauen dar und können durch die hormonelle Umstellung verschiedene körperliche und psychische Symptome mit sich bringen. Besonders für Frauen mit Multipler Sklerose (MS) können sich diese Symptome jedoch mit denen der MS überschneiden und somit die Behandlung erschweren.
Frühere Studien legen nahe, dass parasitische Darmwürmer, eine Erkrankung, die Helminthiasis genannt wird, eine Immunantwort hervorrufen können, die womöglich vor Multipler Sklerose (MS) schützt. Forscher untersuchten nun, ob eine Behandlung mit Hakenwürmern einen messbaren Effekt in der Bildgebung (magnetische Resonanztomographie, MRT) und auf regulatorische T-Zellen bei remittierender MS zeigte. Die Behandlung mit den Hakenwurm-Larven war demnach sicher und gut verträglich und beeinflusste die regulatorischen T-Zellen. Das primäre Behandlungsziel erreichte jedoch keine Signifikanz.
Rituximab ist als B-Zell-depleting Therapie hochwirksam, wurde jedoch nie in Phase-3-Studien bei Multipler Sklerose geprüft und ist nicht zur Behandlung der MS zugelassen. Eine klinische Studie der Phase 3 zeigte nun, dass Rituximab wirksamer über 24 Monate MS-Schübe verhindert als Dimethylfumarat und dabei ähnlich sicher ist.
Autologe hämatopoietische Stammzellentransplantation (AHSCT) ist eine mögliche Behandlung für Patienten mit Multipler Sklerose (MS), wenn die Krankheit trotz Behandlung mit den üblichen krankheitsmodifizierenden Medikamenten sehr aktiv ist.Eine retrospektive Studie über Behandlungen in 5 internationalen Zentren ermittelte nun, dass die Behandlung auch in der Erstlinie eine sichere und wirksame Option für Patienten mit aggressiver MS sein kann.