Depression

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Aktuelle Studien- und Forschungs­ergebnisse

Diese Studie beschrieb erstmalig verschiedene Faktoren, die zum Erfolg einer Elektrokonvulsionstherapie beitragen können. Speziell scheinen der psychotische Subtyp der depressiven Erkrankung und höheres Alter vorteilhaft zu sein. Für diese Patienten, speziell auch bei Altersdepressionen, scheint sich die Therapie also anzubieten. Bei jungen Patienten dagegen sollte sehr genau abgewogen werden, ob keine alternative Methode zur Verfügung steht. 

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Lichttherapie wurde in früheren Studien als möglicherweise therapeutisch wirksam bei bipolarer Depression diskutiert. Allerdings sind bislang die prophylaktischen Effekte von Licht auf depressive Episoden unklar. Eine prospektive, naturalistische Beobachtungsstudie in Japan fand mit 198 Patienten, dass mehr Zeit im Tageslicht (über 1000 Lux), besonders am Morgen, mit einer reduzierten Rate depressiver Episoden einherging. Die Studie spricht damit für eine Morgenroutine im Freien zur Vorbeugung depressiver Episoden.

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Intravenöses Ketamin ist bei Depression inzwischen erwiesenermaßen wirksam. US-amerikanische Experten führten nun einen systematischen Review mit Meta-Analyse durch, um zu ermitteln, wie wirksam und verträglich oral gegebenes Ketamin bei der Behandlung der Depression ist. Es zeigte sich eine grenzwertige Wirksamkeit bei unipolarer Depression ohne erhöhtes Risiko für unerwünschte Ereignisse. Weitere große Studien sind notwendig um die vorläufigen Ergebnisse zu bestätigen.

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Mit einer systematischen Literaturrecherche untersuchten Forscher aus Deutschland, Schweden und der Schweiz, die antidepressive Wirkung von Testosteron bei Männern. Der Effekt scheint dosisabhängig zu helfen: höhere Dosierung könnte also besser wirken. Um klare Behandlungsoptionen zu bieten, werden allerdings bessere Untersuchungen benötigt, die gezielt noch offene Fragen beantworten. Grundlegend sollte aber bei bisher erfolgloser antidepressiver Behandlung eventuell auch mal der Hormonspiegel erkrankter Männer gemessen werden.

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Die Analyse einer kleinen, offenen Behandlungsstudie zeigte Reizbarkeit als ein Symptom, das auf gute Wirksamkeit von Lamotrigin weisen könnte. Ist ein Mensch mit Depressionen auch gereizt, genervt und schnell verärgert, könnte eventuell die Behandlung mit Lamotrigin – vor allem nach Ausschöpfen anderer antidepressiver Optionen – eine mögliche Behandlungsalternative sein. Weitere, größere Studien sollten nun aber klären, wie verlässlich dieser Zusammenhang ist.

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Kann eine Kombination der Phasenprophylaxe Lamotrigin mit dem Neuroleptikum Quetiapin besser gegen Bipolare Depressionen helfen als Quetiapin allein? Forscher analysierten dazu die Ergebnisse einer früheren Studie neu. Das zusätzlich zu Quetiapin gegebene Lamotrigin half, depressive Symptome der Patienten zu senken. Dieser Effekt konnte etwa nach 3 Behandlungsmonaten gemessen werden. Allerdings war Geduld nötig: Lamotrigin und Quetiapin gemeinsam brauchten eine Weile zum Stabilisieren der Symptome.

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Lithium ist eine effektive Phasenprophylaxe und wirkt anti-manisch bei der Bipolaren Störung. Allerdings muss bei der Behandlung mit Lithium genau auf die Dosierung und Konzentration im Blut geachtet werden: zu viel ist toxisch, zu wenig wirkt nicht. Forscher suchen daher nach Wirkstoffen, die ähnlich bei der Bipolaren Störung in den Krankheitsprozess eingreifen, aber leichter und verträglicher einzusetzen sind. Ebselen könnte nach neuen Untersuchungen ein möglicher Kandidat hierfür sein. 

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In einer Übersichtsstudie zeigten sich positive Effekte von Erythropoietin (EPO) auf die Denkleistung von Betroffenen psychischer Erkrankungen. Die als Dopingmittel bekannt gewordene Substanz könnte demnach ergänzend zur eigentlichen Therapie typische Symptome von Depressionen oder der Bipolaren Störung, wie Einschränkungen der Aufmerksamkeit und verlangsamtes Lernen, lindern. Weitere, größere Studien sind nun nötig, um dies zu bestätigen.

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Diese Studie zeigt einmal mehr die Bedeutung von regelmäßigem Sport, gerade bei Erkrankungen wie der Depression. Bereits ein nur zwei Monate dauerndes Fitnesstraining mit Sport an nur 3 Tagen pro Woche bringt messbare Effekte auf Kontrollfunktionen des Gehirns, die damit eventuell negative Emotionen besser in Schach halten können, und auf depressive Symptome.

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Eine Analyse der Behandlungsdaten von Patienten mit schweren Depressionen zeigte, dass die Behandlung mit der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) nicht altersabhängig vorteilhaft war, sondern besonders gut Patienten mit bestimmten Symptomen der Depression helfen konnte. Psychomotorische Retardation (typischerweise Verlangsamung von Sprache, Bewegung und Denken) und psychotische Symptome (wie beispielsweise Wahrnvorstellungen) versprachen einen besseren Behandlungserfolg mit der EKT.

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Cystatin C ist normalerweise nur bei unzureichender Nierenfunktion in hohen Mengen im Serum festzustellen und damit ein Marker für eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Nieren. Dies kann auch in Zusammenhang mit kardiovaskulären Risiken stehen. Hier untersuchten Forscher über 10 Jahre, ob der Wert auch mit depressiven Symptomen älterer Menschen zusammenhängt. Tatsächlich stieg der Cystatin C-Wert bei anhaltender Depression signifikant an, nicht jedoch bei Menschen ohne depressive Symptome.

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