Prostatakrebs

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Aktuelle Studien- und Forschungs­ergebnisse

In einer Metaanalyse wurde der Einsatz von speziell ausgebildeten Spürhunden für die Früherkennung von Prostatakrebs untersucht. Die Hunde sind durch die Erkennung von flüchtigen organischen Verbindungen in den Urinproben der Patienten dazu in der Lage, die Krankheit bereits früh zu erkennen. Die Metaanalyse zeigte eine hohe Genauigkeit der Spürhunde mit einer Sensitivität von 95 % und einer Spezifität von 92 %. Eine elektronische Spürnase könnte in Zukunft möglicherweise eine insgesamt zuverlässigere Alternative zu den Tieren darstellen.

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In einer Metaanalyse wurde untersucht, welche Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs am meisten von einer Chemotherapie mit Docetaxel zusätzlich zur ADT profitieren. Die Studie bestätigte insgesamt den positiven Einfluss von zusätzlichem Docetaxel auf die Überlebensraten. Der positive Effekt von Docetaxel auf das progressionsfreie Überleben war bei fortgeschrittenem Krankheitsstadium und größerem Metastasen-Volumen am größten. Im Gegensatz dazu zeigte die Analyse keinen Vorteil bezüglich des 5-Jahres-Überlebens bei geringem Volumen und metachronen Metastasen.

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In einer Metaanalyse wurde der Zusammenhang zwischen dem Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel (ultra-processed food; UPF) und dem Risiko verschiedener Krebserkrankungen untersucht. Neun der elf Studien, die in der Analyse inkludiert wurden, zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von UPF und dem Krebsrisiko. Ein höherer Konsum von UPF war neben der Erhöhung des Krebsrisikos insgesamt auch mit einem erhöhten Brust-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebsrisiko assoziiert.

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In einer randomisierten Phase-II-Studie wurde die Wirksamkeit von Degarelix plus Apalutamid untersucht. Teilnehmer erhielten vor der radikalen Prostatektomie entweder Degarelix und Apalutamid oder Degarelix und Placebo. In der Degarelix-plus-Apalutamid-Gruppe wurde eine signifikant höhere Rate minimaler Resterkrankung festgestellt. In einer zukünftigen Phase-III-Studie soll daher untersucht werden, ob durch die Behandlung auch langfristig klinische Vorteile erzielt werden.

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In einer Metaanalyse wurde der Einsatz einer Kombinationstherapie als Intensivierung der systemischen Therapie bei Hochrisiko-Prostatakrebs untersucht. Nach einer lokalen Therapie mit Operation und Strahlentherapie war die Kombinationstherapie mit Docetaxel und ADT mit einer Verbesserung des krebsspezifischen- und metastasenfreien Überlebens sowie des „failure-free-survivals“ (FSS) assoziiert. Wurde nur eine Strahlentherapie durchgeführt, profitierten Patienten stärker von einer Intensivierung mit Androgenrezeptor-Antagonisten zusätzlich zu ADT.

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Das multinationale Komitee zur supportiven Therapie bei Krebserkrankungen MASCC spricht sich auf Basis eines systematischen Reviews über 34 Studien gegen den Einsatz von Cannabinoiden als adjuvantes Analgesikum bei Krebsschmerzen aus. Demnach liegen kaum Evidenz zur Wirksamkeit und inkonsistente Hinweise zu Risiken vor. Besondere Vorsicht, so die Autoren, ist bei Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren angebracht.

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Die Familie der Kreuzblütengewächse umfasst eine große Menge unterschiedlicher Gemüsearten wie z. B. Brokkoli, Rucola und sämtliche Kohlsorten wie Blumenkohl, Weißkohl und Rotkohl. In einer Metaanalyse wurde der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Gemüse aus dieser botanischen Familie und dem Prostatakrebsrisiko untersucht. Die Analyse von 16 Studien zeigte eine Reduktion des Prostatakrebsrisikos mit einem erhöhten Verzehr von Kreuzblütler-Gemüse.

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In einer randomisierten klinischen Studie wurde die Effektivität von aktiver Überwachung, Strahlentherapie und Prostatektomie 15 Jahre nach der Behandlung verglichen. Die Studie zeigte eine geringe prostatakrebsspezifische Mortalität in allen Behandlungsgruppen. Die aktive Überwachung war zwar im Vergleich zu einer radikalen Behandlung mit einem höheren Risiko für die Progression der Krankheit assoziiert, jedoch nicht mit einem höheren prostatakrebsbedingten Mortalitätsrisiko. Die Autoren empfehlen eine individuelle Abwägung des Nutzens und Schadens einer radikalen Behandlung.

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In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der Testosteron-Suppression mit Enzalutamid oder standardmäßigem nicht-steroidalem Antiandrogen bei metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakrebs untersucht. Die Studie zeigte, dass eine ADT mit Enzalutamid im Vergleich zu Testosteron-Suppression mit nicht-steroidalem Antiandrogen mit einem signifikant längerem Gesamtüberleben assoziiert war. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades 3 – 4 waren febrile Neutropenie, Fatigue und Bluthochdruck.

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In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit von Rucaparib bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit BRCA- oder ATM-Mutation und mit Progression nach der Behandlung mit Androgenrezeptor-Antagonisten untersucht. Patienten erhielten Rucaparib im Vergleich zu (nach Wahl des behandelnden Arztes) Docetaxel oder Androgenrezeptor-Antagonisten. Eine Untergruppenanalyse zeigte mit Rucaparib signifikant längeres progressionsfreies Überleben bei Patienten mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation, nicht aber bei ATM-Mutation. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Fatigue und Übelkeit.

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Eine Hämaturie, das Vorkommen von Blut im Urin, kann zahlreiche Ursachen haben. In einer Metaanalyse wurde untersucht, wie häufig Prostatakrebs bei Männern vorliegt, die aufgrund einer Hämaturie untersucht wurden. Die Analyse zeigte, dass bei etwa 3 % der untersuchten Männer Prostatakrebs vorlag. Dabei war Prostatakrebs bei einer Mikrohämaturie häufiger als bei einer Makrohämaturie. Die Autoren empfehlen daher beim Vorliegen einer Hämaturie standardmäßig eine digitale Rektaluntersuchung und PSA-Messung durchzuführen.

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In einer Metaanalyse wurde der Einsatz von Cabazitaxel nach Docetaxel bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs untersucht. Die Analyse zeigt ein längeres Gesamtüberleben, mit Cabazitaxel nach Docetaxel im Vergleich zu anderen Wirkstoffen. Zudem wurden mehrere klinische Faktoren und Biomarker identifiziert, die bei Patienten, die mit Cabazitaxel behandelt wurden, mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert sind. Darunter fallen ein schlechter Performance-Status, viszerale Metastasen, symptomatische Krankheit, hohe PSA-Werte und ein hoher alkalische-Phosphatase-Wert.

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