Prostatakrebs

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Aktuelle Studien- und Forschungs­ergebnisse

Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs erhalten typischerweise eine Chemotherapie mit Docetaxel, sobald eine Resistenz gegenüber der Hormontherapie mit Abirateron oder Enzalutamid auftritt. In einer Phase-II-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der zusätzlichen Behandlung mit Pemprolizumab und Prednison zu Docetaxel untersucht. Die Behandlung zeigte Antitumoraktivität mit einem medianen Gesamtüberleben von 20,2 Monaten. Die unerwünschten Ereignisse stimmten mit denen der Einzelkomponenten der Behandlung überein.

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In einer randomisierten klinischen Studie wurde die Anwendung einer MRT-gesteuerten Biopsie mit einer systematischen Biopsie für das Prostatakrebs-Screening untersucht. Patienten mit auffälligen PSA-Werten wurden randomisiert aufgeteilt und erhielten nach einem MRT entweder eine MRT-gesteuerte Biopsie oder eine systematische Biopsie gefolgt von MRT-gesteuerter Biopsie. Die MRT-gesteuerte Biopsie reduzierte das Risiko einer Überdiagnose um die Hälfte, zehn Fälle von klinisch relevantem Prostatakrebs mit mittlerem Risiko wurden jedoch nur durch die systematische Biopsie diagnostiziert.

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In einer Metaanalyse wurde der prognostische Wert von myeloiden Suppressorzellen bei Prostatakrebs untersucht. Die Zellen dienen normalerweise der Regulierung der Immunantwort und der Gewebeerneuerung, können bei einer Krebserkrankung aber auch Tumorzellen vor der Immunantwort des Körpers schützen. In der Metaanalyse war eine hohe Konzentration myeloider Suppressorzellen mit einem schlechteren Gesamtüberleben bei Prostatakrebspatienten assoziiert.

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In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Kombinationsbehandlung mit Niraparib plus Abirateron und Prednison (AAP) bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs untersucht. Für die Studie wurde Niraparib plus AAP mit Placebo plus AAP verglichen. Die Kombinationsbehandlung war bei Patienten mit einer Genveränderung der homologen Rekombinationsreparatur, z. B. einer BRCA1/2-Mutation, mit einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens assoziiert. Die Behandlung mit Niraparib plus Abirateron war gut verträglich, wobei Anämie und Bluthochdruck die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades 3 oder höher waren.

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In einer Studie wurde die Wirkung unterschiedlicher Behandlungsarten bei lokalisiertem Prostatakrebs auf die Funktionalität und Lebensqualität der Patienten untersucht. Die Studie zeigte, dass bei einer aktiven Überwachung eine graduelle Abnahme der sexuellen- und Harnwegs-Funktionalität auftrat. Bei einer radikalen Behandlung (radikale Prostatektomie, externe Strahlentherapie, Androgendeprivationstherapie oder Brachytherapie) traten Nebenwirkungen direkt auf und hielten lange an. Eine signifikante Verschlechterung der mentalen oder physischen Gesundheit trat durch keine der Behandlungen auf.

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In einer Analyse der Daten aus der Phase-III-Studie „PROfound“ wurde die Verträglichkeit und das Management von unerwünschten Ereignissen bei der Behandlung mit Olaparib bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs untersucht. Die vier häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Anämie, Übelkeit, Fatigue/Asthenie und Appetitlosigkeit. Diese waren meistens unerwünschte Ereignisse Grad 1 – 2 und traten hauptsächlich in den ersten beiden Monaten der Behandlung auf. Das Management der Nebenwirkungen erfolgte, wenn notwendig, hauptsächlich durch Dosisreduzierung oder Behandlungspausen.

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In einer Fall-Kontroll-Studie und Metaanalyse wurde der Zusammenhang zwischen Cholelithiasis (mehrere Gallensteine in der Gallenblase) und Prostatakrebsrisiko untersucht. Die Fall-Kontroll-Studie zeigte eine signifikante Erhöhung der Prostatakrebsinzidenz beim Vorliegen einer Cholelithiasis. Auch die Metaanalyse bestätigte einen signifikanten Zusammenhang zwischen Cholelithiasis und Prostatakrebsrisiko.

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Die Therapie mit Lutetium-177 markiertem PSMA-Liganden (177Lu-PSMA-617) konnte bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs im Endstadium gute Ergebnisse erzielen. In einer Phase-II-Nichtunterlegenheitsstudie wurde 177Lu-PSMA-617 nun mit Docetaxel bei Chemotherapie-naivem, metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs in einem früheren Stadium verglichen. 177Lu-PSMA-617 war Docetaxel nicht unterlegen und es traten weniger unerwünschte Ereignisse des Grades 3 oder höher auf.

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Eine Metaanalyse randomisierter, kontrollierter Studien vergleicht die Effektivität verschiedener Triple- und Doppel-Therapien bei metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakrebs. Die Analyse ergab insgesamt die höchste Wahrscheinlichkeit für einen maximalen Überlebensvorteil mit der Triple-Therapie aus Darolutamid, Docetaxel und ADT. Wenn eine hohe Tumorlast vorlag, wurde ein maximaler Gesamtüberlebensvorteil am häufigsten mit Abirateron, Docetaxel und ADT erreicht. Bei geringer Tumorlast schien hingegen die Doppel-Therapie mit Apalutamid und ADT die beste Option darzustellen.

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In einer randomisierten Phase-II-Studie wurde die Behandlung von lokalisiertem niedrig- bis mittlerem-Risiko Prostatakrebs mit Enzalutamid mit einer aktiven Überwachung verglichen. Die Studie zeigte, dass Enzalutamid das Risiko für eine Progression signifikant reduzierte. Zudem war der Anteil der positiven Biopsie Ergebnisse sowie der PSA-Anstiege nach einem Jahr im Vergleich zur aktiven Überwachung geringer. Nach zwei Jahren bestand jedoch kein signifikanter Unterschied mehr zwischen den beiden Verfahren. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Fatigue und Gynäkomastie.

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In einer Metaanalyse wurde die Wirksamkeit einer Triple-Therapie aus ADT, Androgenblockade und Docetaxel bei metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakrebs mit Androgenblockade oder Docetaxel allein verglichen. Die Studie zeigte keine Vorteile bezüglich progressionsfreiem- oder Gesamtüberleben bei einer Triple-Therapie im Vergleich zur Androgenblockade. Sowohl Triple-Therapie als auch Androgenblockade waren jedoch mit besseren Überlebensraten als die Chemotherapie (Docetaxel) assoziiert.

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In der randomisierten Studie „STAMPEDE“ wurde die Wirkung der Strahlentherapie des Primärtumors bei geringer und starker Metastasierung auf das Gesamtüberleben und die Lebensqualität von Prostatapatienten untersucht. Nun wurde eine abschließende Analyse nach einer zusätzlichen Nachbeobachtungszeit von zwei Jahren durchgeführt. Es zeigte sich weiterhin ein positiver Einfluss auf das Gesamtüberleben bei geringer Metastasierung und kein signifikanter Einfluss auf das Gesamtüberleben bei starker Metastasierung.

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In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Toxizität unterschiedlicher Bestrahlungskonzepte untersucht. Hierfür wurde die Toxizität stereotaktischer Bestrahlung mit einer konventionell- oder moderat hypofraktionierten Bestrahlung (Kontrollgruppe) bei Prostatakrebs mit niedrigem bis mittlerem Risiko verglichen. Nach 24 Monaten wurde in beiden Gruppen eine ähnliche Toxizität festgestellt. In beiden Behandlungsgruppen trat eine geringe Nebenwirkungsrate auf.

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