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Wie häufig ist ein dauerhafter Haarverlust nach einer Chemotherapie?

Original Titel:
Permanent Chemotherapy-Induced Alopecia in Patients with Breast Cancer: A 3-Year Prospective Cohort Study

DGP – Forscher aus den USA und Korea berichteten in ihrer Studie über eine bisher zu wenig betrachtete Nebenwirkung einer Chemotherapie: dauerhafter Haarausfall. 3 Jahre nach der Chemotherapie litten mehr als 40 % der Patientinnen darunter. Es bedarf deshalb dringend Strategien, damit die Frauen mit diesem Zustand umgehen können.


Chemotherapie führt bei vielen Patienten zu Haarausfall. Nach Behandlungsende wachsen die Haare in der Regel wieder. Einige Pateinten sind aber auch von einem dauerhaften Haarausfall betroffen. Es gibt nur wenig Daten zu einem dauerhaften Haarausfall nach einer Chemotherapie. Diese Lücke wollten Wissenschaftler aus den USA und Korea nun mit ihrer Studie füllen.

In ihre Studie schlossen die Forscher Brustkrebspatientinnen mit Krebs im frühen und weiter fortgeschrittenem Stadium ein (Stadium I bis III), die zwischen Februar 2012 und Juli 2013 nach der operativen Entfernung ihres Brustkrebstumors eine Chemotherapie erhalten hatten. Nach Erhalt der Chemotherapie wurden die Patientinnen über 3 Jahre lang beobachtet.

Viele Brustkrebspatientinnen litten auch langfristig unter dauerhaftem Haarausfall

Es zeigte sich, dass 39,5 % der Frauen 6 Monate nach der Chemotherapie-Behandlung unter dauerhaftem Haarverlust litten und 3 Jahre danach 42,3 %. Der Haarverlust der Frauen war in den meisten Fällen durch ein unzureichendes Nachwachsen der Haare bedingt. Insbesondere Frauen, deren Chemotherapie ein Medikament aus der Gruppe der Taxane enthielt, waren von dem dauerhaften Haarverlust betroffen. Weitere Probleme mit den Haaren, von denen die Patientinnen nach 3 Jahren berichteten, umfassten dünnes Haar (75 % der Patientinnen), vermindertes Haarvolumen (53,9 %), allgemeiner (sprich nicht dauerhafter) Haarausfall (34,6 %) und graue Haare (34,6 %).

Die Forscher schlussfolgerten, dass dauerhafter Haarverlust nach einer Chemotherapie keine Seltenheit bei Brustkrebspatientinnen ist. Die Forscher fordern, dass Patientinnen von den Ärzten früh dazu aufgeklärt und beraten werden. Sie erachten es als wichtig, dass die Patientinnen Strategien erlernen, um mit dem Haarverlust umzugehen, sodass Einbußen der Lebensqualität vermieden werden.

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