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Erhöhen Biologika das Risiko für Tuberkulose?
Original Titel:
Tuberculosis risk in ankylosing spondylitis, other spondyloarthritis and psoriatic arthritis in Sweden: a population-based cohort study
Die Tuberkulose zählt zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Da Biologika das Immunsystem drosseln, muss vor einer Therapie mit Biologika eine latente Tuberkulose ausgeschlossen werden. Wissenschaftler aus Schweden haben jetzt das Risiko für eine Tuberkuloseerkrankung bei Einnahme von Biologika untersucht.
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die Infektion erfolgt meist über den Luftweg. Normalerweise kann die Immunabwehr des Körpers die Bakterien abwehren und schließt diese in kleine Kapseln ein. Als latente Tuberkulose kann der Erreger so mehrere Jahre überdauern. Schätzungen nach sind etwa ein Drittel der Weltbevölkerung latent mit Tuberkulose infiziert. Aber nur bei 5–10 % der Infizierten bricht die Krankheit tatsächlich aus. Vor allem in Ländern Afrikas und Asiens ist die Krankheit für zahlreiche Todesfälle verantwortlich, in Deutschland ist sie jedoch sehr selten geworden. Sie kann vor allem für immungeschwächte Personen gefährlich werden. Vor allem der Botenstoff TNF-α spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Erreger. Vor der Behandlung mit einem TNF-α Hemmer oder anderen Biologika muss eine latente Tuberkulose daher durch Röntgenbild, Blutbild und/oder Hauttest ausgeschlossen und gegebenenfalls behandelt werden.
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 38702 Patienten mit Morbus Bechterew, anderen Spondyloarthritis-Erkrankungen oder Psoriasis-Arthritis und verglichen diese mit 200417 gesunden Kontrollpersonen. Insgesamt traten 11 aktive Tuberkulosefälle in der Patientengruppe auf. Bei Patienten, die mit Biologika behandelt wurden, kam es zu 22 Fällen pro 100000 Patienten. Bei Patienten, die nicht mit Biologika behandelt wurden, traten 2,7 Fälle auf und bei gesunden Kontrollpersonen nur 2,4 Fälle.
Die Wissenschaftler betonen, dass Patienten mit Morbus Bechterew, Psoriasis-Arthritis oder verwandten Erkrankungen kein erhöhtes Risiko für eine Tuberkuloseerkrankung haben. Durch die Behandlung mit Biologika steigt das Risiko zwar leicht an, bleibt aber immer noch niedrig.
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