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Intrauterine Insemination auch bei ungeklärter Unfruchtbarkeit effektiv

Original Titel:
Intrauterine insemination with ovarian stimulation versus expectant management for unexplained infertility (TUI): a pragmatic, open-label, randomised, controlled, two-centre trial

Etwa jedes zehnte Paar ist von Unfruchtbarkeit betroffen. Dabei kann in 20–30 % der Fälle kein Grund für die Unfruchtbarkeit festgestellt werden. Eine schlechte Eizellqualität, Einnistungsprobleme oder eine schlechte Embryonalentwicklung sind nur schwierig mess- und feststellbar. Häufig sind ältere Frauen betroffen. Frauen mit ungeklärter Unfruchtbarkeit werden häufig zunächst mit einer intrauterinen Insemination behandelt. Aber ist diese auch effektiv? Wissenschaftler aus Neuseeland gingen dieser Frage jetzt nach.

Bei der intrauterinen Insemination (IUI) werden die Spermien mittels eines Katheters in die Gebärmutter eingebracht. Meistens durchläuft die Frau im Vorfeld eine hormonelle Stimulation, um Eizellreifung und Eisprung steuern zu können. Ist die IUI nicht effektiv, kann eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) eingesetzt werden. Dabei wird die Eizelle außerhalb der Gebärmutter im Reagenzglas mit Spermien befruchtet. Auch diese Methode erfordert eine hormonelle Stimulation und ist körperlich belastender, aufwändiger und kostenintensiver als eine IUI. Dafür können während einer IVF eventuelle Gründe einer ungeklärten Unfruchtbarkeit wie zum Beispiel eine schlechte Eizellqualität erkannt werden.

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 201 Frauen mit ungeklärter Unfruchtbarkeit und unerfülltem Kinderwunsch. Bei 101 Frauen wurden eine IUI und bei 100 Frauen eine abwartende Therapie durchgeführt. Während den drei IUI Zyklen wurden Eizellreifung und Eisprung mit Clomifencitrat oder Letrozol stimuliert. Paare mit einer abwartenden Therapie führten Tagebuch über den Menstruationszyklus und die berechneten die Tage mit der höchsten Befruchtungswahrscheinlichkeit. Bei Frauen in der IUI Gruppe kam es zu einer Lebendgeburtenrate von 31 % und bei Frauen mit abwartender Therapie zu 9 % Lebendgeburten. Von den 31 Lebendgeburten in der IUI-Gruppe kamen 23 aus IUI-Zyklen und 9 aus natürlicher Befruchtung vor oder zwischen den Zyklen. In der Gruppe kam es zu zwei Zwillingsgeburten.

Die Studie zeigt daher, dass eine Intrauterine Insemination mit hormoneller Stimulation durchaus effektiv bei ungeklärter Unfruchtbarkeit angewandt werden kann. Inwieweit eine IVF jedoch effektiver eingesetzt werden könnte, wird in der Studie nicht untersucht.

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