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Zeitpunkt der Behandlung mit Progesteron hat keine Auswirkungen auf Schwangerschaft

Original Titel:
Effect of the initiation of progesterone supplementation in in vitro fertilization–embryo transfer outcomes: a prospective randomized controlled trial

Progesteron wird im Rahmen der künstlichen Befruchtung verwendet, um die Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen. Chinesische Wissenschaftler haben jetzt untersucht, ob der Zeitpunkt der Progesteronbehandlung Einfluss auf den Erfolg der künstlichen Befruchtung hat.

Das Gelbkörperhormon Progesteron wird nach dem Eisprung vom Gelbkörper gebildet und regt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut an. Außerdem wird das Hormon während der Schwangerschaft vom Mutterkuchen gebildet und verhindert eine weitere Follikelreifung. Eine hormonelle Stimulation im Rahmen der künstlichen Befruchtung stimuliert und steuert die Reifung der Eizellen. Häufig kommt es dabei jedoch zu einer Gelbkörperschwäche, die durch die Behandlung mit Progesteron ausgeglichen werden kann.

Die Forscher untersuchten jetzt 233 Patientinnen, die eine künstliche Befruchtung (IVF) durchliefen. Die Frauen waren höchstens 35 Jahre alt. Die hormonelle Stimulation wurde mit dem langen Agonistenprotokoll durchgeführt. Die Progesteronbehandlung wurde entweder am Tag der Eizellentnahme oder einen Tag nach der Eizellentnahme gestartet. Im Verlauf der Behandlung wurde die klinische Schwangerschaftsrate, die Implantationsrate, die Fehlgeburten und die Lebendgeburten untersucht und nur minimale Unterschiede festgestellt. Die klinische, im Ultraschall feststellbare Schwangerschaftsrate betrug 51,5 % in der ersten Gruppe (Progesteron am gleichen Tag) und 55,3 % in der zweiten Gruppe (Progesteron am nächsten Tag). Die Implantationsrate (Einnistung) lag in beiden Gruppen bei etwa 38 %, die Anzahl an Fehlgeburten bei etwa 7,5 % und die Lebendgeburtenrate bei etwa 46 %.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Beginn der Behandlung mit Progesteron keinen Einfluss auf die Schwangerschaft zu haben scheint. Dabei untersuchte die Studie hier Patientinnen, die mit dem langen Agonistenprotokoll behandelt wurden. Bei diesem Protokoll wird die Produktion von Hormonen durch den Körper gehemmt und dadurch auch die Bildung von Progesteron eingeschränkt. Daher kommt es vor allem bei diesem Protokoll immer wieder zu einem Progesteronmangel.

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