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Bewegung wirkt sich bei Brustkrebspatientinnen unter Strahlentherapie auf vielfältige Weise positiv aus

Original Titel:
Results From a Pilot Study of Handheld Vibration: Exercise Intervention Reduces Upper-Limb Dysfunction and Fatigue in Breast Cancer Patients Undergoing Radiotherapy: VibBRa Study

22 Brustkrebspatientinnen, die eine Strahlentherapie erhielten, nahmen an dieser Studie deutscher Forscher teil, bei der der Einfluss von Bewegung auf die oberen Extremitäten und chronische Erschöpfung untersucht werden sollte. Es zeigt sich, dass die Bewegung den Frauen guttat – weniger Erschöpfung und bessere Handgriffstärke zählten u. a. zu den verbesserten Endpunkten.


Bewegung tut den Menschen gut und kann auch den Erfolg einer medizinischen Behandlung bessern. Auch Brustkrebspatientinnen profitieren bei ihrer Behandlung davon, wenn sie körperlich aktiv sind. Deutsche Forscher aus Freiburg gingen nun in ihrer Studie der spannenden Frage nach, ob Störungen der oberen Extremitäten (diese umfassen Oberarme, Unterarme, Hände, Schultergürtel Schlüsselbein, Schulterblatt und Schultergelenk) und extreme Erschöpfung (medizinischer Ausdruck: Fatigue) bei Brustkrebspatientinnen, die eine Strahlentherapie erhalten, durch Bewegung gemildert werden können.

22 Brustkrebspatientinnen, die eine Strahlentherapie verordnet bekommen hatten, wurden ihren Wünschen gemäß entweder zu der Interventionsgruppe mit Bewegung oder der passiven Kontrollgruppe ohne Bewegung zugeteilt. Die Patientinnen aus der Interventionsgruppe bewegten sich 3-mal pro Woche während der 6-wöchigen Behandlung mit Strahlentherapie. Die Bewegung war dabei aus 3 verschiedenen Komponenten zusammengestellt: Ausdauertraining auf dem Fahrrad, Vibrationstraining mit einem Handgerät sowie Training des Gleichgewichts.

Patientinnen aus der Bewegungsgruppe verbesserten die Beweglichkeit der Schulter und ihre Handgriffstärke, zudem litten sie weniger an Erschöpfung

Es wurden keine unerwünschten Nebeneffekte des Sportprogramms bei den Patientinnen beobachtet. Mit 98 % lag die Therapietreue sehr hoch (Therapietreue heißt hier, dass die Patientinnen die Bewegung wie verordnet ausübten). Die Frauen aus der Interventionsgruppe erfuhren deutliche Verbesserungen der Beweglichkeit ihrer Schulter und ihrer Handgriffstärke (als Anzeichen für die Muskelkraft). Bei den Patientinnen in der Kontrollgruppe verbesserte sich die Beweglichkeit der Schulter hingegen nicht. Während das Vibrationsempfinden der Frauen aus der Kontrollgruppe abnahm, blieb es bei den Patientinnen aus der Interventionsgruppe stabil (das Vibrationsempfinden ist Teil der Feinwahrnehmung und kann eingeschränkt sein, wenn das Zentralnervensystem oder bestimmte Nervenbahnen geschädigt sind). Zudem nahm die chronische Erschöpfung bei den Frauen aus der Interventionsgruppe ab, während sie bei den Frauen aus der Kontrollgruppe größer wurde – Bewegung konnte damit also auch die chronische Erschöpfung lindern.

Diese kleine Studie an Brustkrebspatientinnen, die eine Strahlentherapie erhielten, stimmt positiv, dass Bewegung den Patientinnen guttun könnte – Patientinnen, die an dem Bewegungsprogramm teilnahmen, freuten sich über eine bessere Beweglichkeit ihrer Schulter, eine gesteigerte Handgriffstärke, ein stabiles Vibrationsempfinden und weniger chronische Erschöpfung.

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