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Personalisierte Medizin als vielversprechende Behandlung von Darmkrebs

Original Titel:
Personalized Treatment for Colorectal Carcinomas

DGP – Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs. Die Tumore können spezielle Eigenschaften aufweisen, die darauf hinweisen, wie aggressiv der Tumor ist und ob er auf bestimmte Therapien anspricht. Daher ist es sinnvoll, die Behandlung an die jeweiligen Tumoreigenschaften anzupassen, um den Behandlungserfolg zu steigern.


Darmkrebs ist nach wie vor eine der häufigsten krebsbedingten Todesursachen in Deutschland – vor allem, wenn der ursprüngliche Tumor Absiedlungen (Metastasen) gebildet hat. Viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Behandlung eines Tumors, wie z. B. das Krankheitsstadium des Tumors, die Lage des ursprünglichen Tumors (Primärtumor) und das Ausmaß der Metastasenbildung. Daher werden auch in Zukunft für die optimale Behandlung jedes einzelnen Patienten Teams von Ärzten aus den unterschiedlichen Fachrichtungen wichtig sein. Neben klassischen Richtungen wie Chirurgie, Pathologie und Onkologie wird eine individuelle, personalisierte Therapie durch die biologischen Eigenschaften des Tumors mitbestimmt.

Bestimmte Marker geben Hinweise auf die Eigenschaften eines Darmtumors

Diese biologischen Marker der Tumorzellen (Biomarker) sind besonders bei Patienten mit Darmkrebs im Krankheitsstadium II aussagekräftig. Einer dieser Marker ist ein Abschnitt der Erbinformation (Gen), der CDX2 genannt wird. Wird das CDX2-Gen in den Krebszellen nicht abgelesen, handelt es sich um einen besonders aggressiven Tumor. In solchen Fällen kann eine begleitende Chemotherapie bereits im Stadium II sinnvoll sein. Ein weiterer wichtiger Marker für die Charakterisierung eines Darmtumors und dessen Therapie ist die sogenannte Mikrosatelliteninstabilität (MSI). Mikrosatelliten sind kurze, sich wiederholende Bereiche in der DNS, dem Träger der Erbinformationen. Bei Patienten mit einer erblichen Form von Darmkrebs treten diese Mikrosatelliten in Tumorzellen häufiger als in gesunden Körperzellen auf. Man bezeichnet sie dann als instabil.

Mit manchen Markern kann abgeschätzt werden, ob eine bestimmte Therapie wirkt

Für Patienten mit Darmkrebs, bei denen es bereits zur Bildung von Metastasen gekommen ist, kann eine genaue Untersuchung der Marker RAS und BRAF entscheidend sein. Diese Gene sind an der Regulation von Wachstum und Entwicklung der Zellen beteiligt und Veränderungen (Mutationen) dieser Gene können zur Bildung von Krebszellen führen. Bestimmte Mutationen in diesen Genen können zur Unwirksamkeit (Resistenz) einiger Krebs-Medikamente führen. Daher kann das Wissen über diese Mutationen erheblich zum Erfolg einer Therapie beitragen.

Die hier beschriebenen Beispiele von Biomarkern belegen die Bedeutung einer gezielten und personalisierten Therapie bei Dickdarmkrebs. Diese therapeutischen Ansätze sind oftmals mit der Eindämmung der Erkrankung und einer Verbesserung der Überlebensrate verbunden. Aktuelle und zukünftige Studien werden dabei helfen, die personalisierte Therapie in ihrer Anwendung zu verbessern.

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