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Chemotherapie vor der Operation

Medizinier bezeichnen Krebsbehandlungen, die vor einer Operation bei Brustkrebspatientinnen stattfinden, als neoadjuvante Behandlungen. Erfolgen Behandlungen erst nach der Operation, ist von adjuvanten Behandlungen die Rede. Neoadjuvante Behandlungen haben den Vorteil, dass sie den Krebs bereits vor der Operation schrumpfen lassen – dies macht manchen Tumor erst operabel. Manche Patientinnen sprechen auch so gut auf die neoadjuvante Behandlung an, dass diese ausreicht, um den Krebs zu eliminieren.

Aber ist eine neoadjuvante Behandlung immer die beste Wahl? Dies prüften Wissenschaftler nun in einer Studie. Dabei zeigten sie: Die Entscheidung darüber, ob Brustkrebspatientinnen neoadjuvante oder adjuvante Chemotherapie erhalten, sollte immer auch in Abhängigkeit davon erfolgen, an welcher Krebsform sie leiden. Die vorliegende Analyse deckte nämlich auf, dass Patientinnen mit Krebs vom Luminal-B-Typ (hormonabhängiger Brustkrebs mit hoher Wachstumsgeschwindigkeit der Krebszellen) ein schlechteres Überleben nach neoadjuvanter Chemotherapie aufwiesen. Hingegen war das Überleben von Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs (HER2-positiv heißt, dass die Frauen besonders viele Rezeptoren vom Typ HER2 auf ihren Krebszellen haben) verbessert, wenn sie neoadjuvante Chemotherapie erhielten.

In einer weiteren Studienzusammenfassung beschreiben wir eine neue Methode, mit der bestimmt werden kann, ob Brustkrebspatientinnen auf neoadjuvante Chemotherapie ansprechen: den sogenannten kontrastverstärkten Ultraschall. Das Besondere an dem Ultraschall sind die Kontrastmittel, die eine sehr detaillierte Darstellung vom Blutkreislauf und von der Durchblutung vom Gewebe ermöglichen. Eine Studie aus China bescheinigte der neuen Methode nun eine gute Leitungsfähigkeit. So könnte es in Zukunft hoffentlich einfach sein, zu bestimmen, ob und wie gut Patientinnen auf neoadjuvante Chemotherapie ansprechen.

Hier die Studien im Detail:

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