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Chemotherapie bei Prostatakrebs

Wenn sich der Prostatakrebs bereits im Körper ausgebreitet hat, wird eine Therapie gestartet, die auf den gesamten Körper wirkt. In der Regel kommt hier zunächst eine Hormontherapie zum Einsatz, die aber meist im Laufe der Zeit ihrer Wirkung verliert. Der Prostatakrebs ist dann kastrationsresistent. Für diesen Fall stehen bereits innovative Wirkstoffe der neuartigen Hormontherapie zur Verfügung. Doch auch eine Chemotherapie kann bei einem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs sinnvoll sein. Um Chemotherapien bei Prostatakrebs drehten sich die Studien dieser Woche.

Typischerweise wird bei Prostatakrebs die Chemotherapie mit dem Zytostatikum Docetaxel durchgeführt. Diese Behandlung kann jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein, die einen Abbruch der Therapie erfordern können. Aus diesem Grund kam die Idee auf, eine Chemotherapie zu unterbrechen und erst wieder fortzuführen, wenn die Erkrankung weiter fortschreitet. Dieses Vorgehen wäre jedoch nur möglich, wenn die Wirksamkeit der Chemotherapie dadurch nicht beeinträchtigt wird. In einer Studie dieser Woche untersuchten Wissenschaftler genau das. Bezüglich der 1-Jahres-Überlebensrate und der Dauer bis zum Fortschreiten der Erkrankung schien die Unterbrechung tatsächlich keine negativen Auswirkungen zu haben. Anders sah das jedoch bei dem allgemeinen Sterberisiko. Zudem schienen die Nebenwirkungen durch die Unterbrechung nicht geringer zu sein.

Ein anderer, relativ neuer chemotherapeutische Wirkstoff, der für die Behandlung von Prostatakrebs zugelassen ist, ist Cabazitaxel. Dieser Wirkstoff kann dann eingesetzt werden, wenn die Therapie mit Docetaxel gescheitert ist. Leider ist auch diese Therapie mit einigen Nebenwirkungen verbunden, weshalb sich Wissenschaftler in einer weiteren Studie dieser Woche die Frage stellten, ob die Therapie verträglicher ist, wenn sie wöchentlich in niedriger Dosierung statt alle drei Wochen in höherer Dosierung durchgeführt wird. Sie kamen zu dem Schluss, dass eine wöchentliche Behandlung in geringerer Dosis zwar möglich ist, jedoch keine deutlichen Vorteile gegenüber der üblichen Behandlung alle drei Wochen bietet.

Hier die Studien im Detail:

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