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Trastuzumab bei metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs: welche Patientinnen sprechen besonders gut und lange auf den Arzneistoff an?

Original Titel:
Long-term survival in HER2-positive metastatic breast cancer treated with first-line trastuzumab

DGPPatientinnen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs werden standardmäßig mit dem Arzneistoff Trastuzumab behandelt. Französische Wissenschaftler ermittelten in ihrer Studie nun, welche Gegebenheiten vorliegen müssen, damit die Patientinnen besonders lange auf den Arzneistoff ansprechen. Das langfristige Ansprechen auf Trastuzumab bescherte den Patientinnen häufig eine sehr gute Prognose.


Die Prognose von Brustkrebspatientinnen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs hat sich seit der Einführung des Arzneistoffs Trastuzumab immens verbessert. Bei einigen Frauen nimmt das Ansprechen auf Trastuzumab allerdings innerhalb des ersten Behandlungsjahres ab und die Brustkrebserkrankung schreitet weiter fort. Wissenschaftler aus Frankreich gingen mit ihrer Studie nun auf den Grund, wie sich Patientinnen, die langfristig gut auf Trastuzumab ansprechen, von den Patientinnen unterscheiden, die dies nicht tun.

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie Daten von zwei französischen Datenbanken. Patientinnen, deren Krankheit unter Behandlung mit Trastuzumab 2 Jahre oder länger nicht fortschritt, klassifizierten die Wissenschaftler als Patientinnen mit langfristigem Ansprechen.

Die Wissenschaftler identifizierten 422 Frauen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs, die in dem Zeitraum von 2004 bis 2014 als Erstbehandlung Trastuzumab erhielten.

Frauen mit langfristigem Ansprechen auf Trastuzumab hatten eine besonders gute Prognose

Über alle Patientinnen hinweg betrachtet lag das Gesamtüberleben bei mehr als 5 Jahren (63 Monate) und das Überleben ohne Fortschreiten der Erkrankung bei 1 ½ Jahren (18 Monate). 111 Frauen (26,3 %) sprachen langfristig auf Trastuzumab an. Bei diesen Frauen betrug das Gesamtüberleben mehr als 9 Jahre (110 Monate) – zum Vergleich: bei den Frauen, die nicht langfristig auf Trastuzumab ansprachen, waren es hingegen nur etwas mehr als 4 ½ Jahre (56 Monate). Die Wissenschaftler ermittelten dann, welche Faktoren es begünstigten, dass die Frauen langfristig erfolgreich mit Trastuzumab behandelt werden konnten. Diese waren: 1) weniger Organe/Gewebe, die von Metastasen befallen sind (bessere Ergebnisse bei ≤ 2 vs. > 2 befallenen Körperbereichen), 2) Erhalt von Antihormontherapie (bei Frauen mit Hormonrezeptoren auf den Krebszellen), 3) Erhalt von Chemotherapie mit Taxanen (und zwar sollten die Taxane die erste Wahl bei der Chemotherapie sein).

Die Wissenschaftler demonstrierten mit ihrer Studie, wie erfolgreich Brustkrebspatientinnen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs mit Trastuzumab behandelt werden können. Besonders gute Ergebnisse zeichneten sich ab, wenn die Patientinnen langfristig gut auf den Arzneistoff ansprachen. Frauen, bei denen nur wenige Körperbereiche von Metastasen befallen waren und die eine Antihormontherapie (bei entsprechenden Hormonrezeptoren auf den Krebszellen) sowie eine Taxan-basierte Chemotherapie bekamen, hatten eine größere Chance dafür, langfristig gut auf Trastuzumab anzusprechen.

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