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Wenn Avatare an Tabletten erinnern

Kann eine virtuelle Figur auf dem Tablet Pflegekräfte entlasten und Patienten als hilfreicher Ansprechpartner dienen? Dieser Frage geht derzeit ein studentisches Team der Hochschule Emden/Leer nach. Am Dienstag, 3. Dezember, werden die Idee und das daraus entstandene Projekt „PaiBuddy“ mit Impulsvorträgen und anschließender Podiumsdiskussion in der Hochschule mit vielen Beteiligten vorgestellt.

Sechs angehende Elektrotechniker, Informatiker und Medientechniker haben in Kooperation durch den Impuls einesmit einem amerikanischen Startup-Unternehmens eigenständig einen so genannten Avatar entwickelt, den sie jetzt – nach intensiver Abstimmung mit Pflegeexperten und Betroffenen – in Deutschland vermarkten möchten. Den Kontakt zu dem Unternehmen „Oben“, das seinen Sitz in Silicon Valley hat, hatte Prof. Dr. Lars Jänchen vom Fachbereich Technik hergestellt. „Das Team ist wirklich mit großer Motivation dabei, hat bereits intensive Gespräche mit Pflege-Experten geführt und viele positive Rückmeldungen bekommen“, so Jänchen, der innerhalb des Studiengangs Informatik die Vertiefung „Marketing und Vertrieb“ anbietet.

Darüber hinaus erhält das Pai-Buddy-Team fachliche und tatkräftige Unterstützung von Prof. Dr. Knut Tielking vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit sowie von Studierenden und Lehrenden des Masterstudienganges Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion. Dies ermöglicht soll dazu beitragen einen disziplinarübergreifenden Blick auf die Herausforderung Technik und Pflege zu werfen und technische Lösungen gesellschaftskritisch sinnvoll zu vereinenzu hinterfragen.

Dabei werde auch eng mit dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit zusammengearbeitet. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam ein Angebot zu schaffen, das der Personalknappheit in der Pflegebranche entgegenwirkt und die Bedingungen für die Fachkräfte und zugleich vor allem für die Patienten zu verbessertverbessern. Die Idee des Teams umfasst zwei Komponenten. Mit Hilfe des Avatar-Tablets kann ein Patient beispielsweise an seine Medikamenteneinnahme erinnert werden. Der Avatar, also der „virtuelle Freund“, kann aber ebenso als Gegenüber genutzt werden, das zuhört, erzählt, mit dem Patienten an virtuelle Orte reist und zudem Notfälle erkennt und meldet. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz.

In der zweiten Komponente, der Smartphone-App, werden die Rufereignisse dargestellt und nach Priorität sortiert. Dies soll dabei helfen, die Pflegekraft frühzeitig zu informieren, so dass diese schneller und effektiver handeln kann. Die Studierenden, die bereits für ihr Konzept beim Wettbewerb „Zeigt eure Forschung!“ mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet wurden, möchten ihre Idee nun mit Hilfe vieler unmittelbar Betroffener weiterentwickeln.

Die Podiumsdiskussion am Dienstag, 3. Dezember, bildet den Abschluss der Arbeiten für den Wettbewerb und ist zugleich eine Veranstaltung der Selbsthilfe- und Patientenakademie (SPA). Beginn ist um 16 Uhr in der Mensa der Hochschule Emden/Leer. Als Experten aus der Region werden unter anderem Hildegard Krüger von der Alzheimer Gesellschaft Emden-Ostfriesland sowie der ehemalige Pflegedienstleiter Bernhard Kleinhaus aus Norden die Thematik aus ihrer Warte beleuchten.

Weitere Informationen:

https://www.paibuddy.de