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Ängste und Depressionen bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen besonders häufig

Original Titel:
Burden of depression and anxiety among patients with inflammatory bowel disease: results of a nationwide analysis

Kurz & fundiert

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mit einer erhöhten Prävalenz von Depressionen und Angstzuständen assoziiert
  • Ängste und Depressionen traten bei CED-Patienten häufiger auf als bei Patienten mit anderen chronischen Erkrankungen
  • 963 619 Patienten mit CED wurden in die Studie eingeschlossen, davon 16,9 % mit Depressionen und 20,9 % mit Angststörungen

 

DGP – Aktuelle Studiendaten zeigten eine hohe Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.


Ängste und Depressionen nehmen bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zu, was sich negativ auf die Medikamenteneinhaltung und die klinischen Gesamtergebnisse der Betroffenen auswirkt. US-amerikanische Wissenschaftler untersuchten nun die Prävalenz von Depressionen und Angstzuständen bei CED-Patienten im Vergleich zu Personen mit anderen chronischen Erkrankungen.

Nationale Stichprobe von CED-Patienten in den USA

Für die retrospektive Kohortenstudie wurde eine nationale Stichprobe (USA) von 2016 bis 2018 verwendet. Der primäre Endpunkt war die Prävalenz von Depressionen und Angstzuständen bei CED-Patienten im Vergleich zur allgemeinen erwachsenen Bevölkerung mit anderen chronischen Erkrankungen. Zudem wurden diese Ergebnisse in weiteren Untergruppen von Patienten mit Colitis ulcerosa und Morbus Crohn untersucht.

Vergleich von CED-Patienten mit anderen chronischen Erkrankungen

Zwischen 2016 und 2018 wurden insgesamt 963 619 Patienten mit der Diagnose CED identifiziert, davon 162 850 (16,9 %) mit Depressionen und 201 685 (20,9 %) mit Angststörungen. Die Prävalenz von Depressionen und Angstzuständen war bei CED-Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung signifikant höher (16,9 % vs. 12,3 %) bzw. (20,9 % vs. 15 %) (p < 0,001). Ängste und Depressionen traten bei CED-Patienten zudem häufiger auf als bei Patienten mit anderen chronischen Erkrankungen wie Diabetes, metastasierendem Krebs und koronarer Herzkrankheit. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa waren unabhängig mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Depressionen und Angstzuständen verbunden und diese Ergebnisse waren statistisch signifikant (p < 0,001).

Hohe Prävalenz von Depressionen und Angstzuständen

CED ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mit einer erhöhten Prävalenz von Depressionen und Angstzuständen assoziiert. Der Zusammenhang zwischen diesen psychischen Erkrankungen und einer CED sind im Vergleich zu anderen chronischen Erkrankungen signifikant höher, so die Autoren.

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