Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Chronische Darmentzündung

Low-FODMAP-Diät reduziert Reizdarmsymptome bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen

Original Titel:
Low-FODMAP diet reduces irritable bowel symptoms in patients with inflammatory bowel disease

Kurz & fundiert

  • Reizdarmsymptome bei CED-Patienten in Remission
  • Low-FODMAP-Diät zur Linderung von Reizdarmsymptomen bei CED
  • Randomisierte, kontrollierte, offene Studiemit 89 Patienten
  • Reduktion von Reizdarm-ähnlichen Symptomen in Remissionsphase
  • Verbesserung der Lebensqualität von CED-Patienten
  • Low-FODMAP-Diät erfordert ernährungsmedizinische Begleitung

 

DGP In einer prospektiven Studie reduzierte eine Low-FODMAP-Diät Reizdarmsymptome bei CED-Patienten. Zudem konnte die spezielle Ernährungsweise die Lebensqualität bei CED-Patienten in Remission verbessern.


Der Krankheitsverlauf von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist intermittierend mit Phasen der Remission und Krankheitsaktivität. Auch in Remissionsphasen leiden einige CED-Patienten unter verschiedenen funktionellen Symptomen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Einige CED-spezifische Symptome überschneiden sich mit Symptomen, die dem Reizdarmsyndrom (RDS) ähnlich sind, wie Blähungen, Bauchschmerzen und Stuhlveränderungen.

Symptome des Reizdarmsyndroms teils ähnlich zu chronisch-entzündlichen Darmentzündungen

FODMAP steht für fermentierbare Kohlenhydrate und Zuckeralkohole (Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole), die nicht im Dünndarm ins Blut aufgenommen werden, sondern weiter in den Dickdarm wandern und dort von Darmbakterien vergoren werden. Dabei kommt es im Dickdarm vermehrt zur Einlagerung von Wasser und Gasbildung. Der Verzehr von FODMAP kann zudem die Zusammensetzung der Darmflora verändern. In der Folge kann es zu Durchfall, Stuhlunregelmäßigkeiten, Blähungen und Bauchschmerzen kommen. Eine aktuelle Studie aus Dänemark hat nun die Wirkung einer Low-FODMAP-Diät auf Reizdarmsyndrom-ähnliche Symptome bei CED-Patienten näher beleuchtet.

Low-FODMAP-Diät: Linderung typischer Reizdarm-Symptome?

In die randomisierte, kontrollierte, offene Studie wurden CED-Patienten in Remission oder CED-Patienten mit leichter bis mittelschwerer Erkrankung und gleichzeitig bestehenden Reizdarmsymptomen (Rom III) eingeschlossen. Die Studienteilnehmer erhielten nach dem Zufallsprinzip eine Low-FODMAP-Diät (FODMAP-Gruppe) oder einer normale Diät (Kontrolle) über einen Zeitraum von 6 Wochen (Juni 2012 – Dezember 2013). Die Patienten füllten einen Fragebogen zur Schwere von CED-Symptomen (IBS-SSS) und einen kurzen Fragebogen zur Lebensqualität bei CED (SIBDQ) in den Wochen 0 und 6 aus. Der primäre Endpunkt war eine Reduktion von mindestens 50 Punkten im CED-Schweregrad in Woche 6 im Gruppenvergleich. Sekundärer Endpunkt war die Auswirkung auf die Lebensqualität der Probanden.

Randomisiert-kontrollierte Studie mit 89 CED-Patienten: Low-FODMAP vs. Kontrolle

Insgesamt 89 Patienten 67 (75 %) Frauen (durchschnittliches Alter 40 Jahre; 20 – 70 Jahre) wurden randomisiert: 44 Personen nahmen an der Low-FODMAP-Diät teil, 45 Personen stellten die Kontrollgruppe. Von diesen schlossen 78 Patienten die Studie ab und konnten in die endgültige Analyse einbezogen werden (Low-FODMAP: n = 37; Kontrolle: n = 41).

Ein signifikant größerer Anteil der Low-FODMAP-Gruppe sprach mit deutlichen Symptomverbesserungen auf die Diät an als dies in der Kontrollgruppe der Fall war.

Responder, entsprechend Verbesserung des Schweregrads:

  • Low-FODMAP-Gruppe: 30/37; 81 %
  • Kontrollgruppe: 19/41; 46 %
  • Odds ratio, OR: 5,30; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,81 – 15,55; p < 0,01

In Woche 6 zeigte die Low-FODMAP-Gruppe einen signifikant niedrigeren Symptomschweregrad als die Kontrollgrupp:

Symptomschweregrad (IBS-SSS):

  • Low-FODMAP-Gruppe: Median: 115; Interquartilbereich, IQR: 33 – 169
  • Kontrollgruppe: Median: 170; IQR: 91 – 288; p = 0,02

Darüber hinaus verzeichnete die Low-FODMAP-Gruppe einen deutlich größeren Anstieg der Lebensqualität im Studienzeitraum als die Kontrollgruppe.

Lebensqualität (SIBDQ)

  • Low-FODMAP-Gruppe: Median: 60; IQR: 51 – 65
  • Kontrollgruppe: Median: 50; IQR: 39 – 60; p < 0,01

Low-FODMAP-Diät reduziert Reizdarmsymptome bei CED-Patienten

Laut der Autoren zeigen die Ergebnisse der Studie, dass eine Low-FODMAP-Diät einen positiven Effekt bei CED-Patienten in Remission mit Reizdarm-ähnlichen Symptomen haben kann. Konkret zeigen die Ergebnisse eine Linderung der Symptome und eine Verbesserung der Lebensqualität bei den Probanden. Eine Low-FODMAP-Diät sollte allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum und unter medizinischer Betreuung durchgeführt werden.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu Chronische Darmentzündung: