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Welche Biologika beeinflussen das Infektionsrisiko?

Original Titel:
Comparative risk of serious infections among real-world users of biologics for psoriasis or psoriatic arthritis

Kurz & fundiert

  • Die Wissenschaftler verglichen Infektionen bei TNF-Hemmern und Interleukin-Hemmern
  • Unter Ustekinumab war das Risiko geringer als unter TNF-Hemmern
  • Bei Patienten, die zuvor schon Biologika erhalten hatten, gab es keine Unterschiede

DGPDer Interleukin-12/23-Hemmer Ustekinumab war mit einem niedrigen Risiko für schwere Infektionen assoziiert. Das war vor allem bei Patienten der Fall, die zuvor noch nie ein Biologikum erhalten hatten. Bei Biologika-erfahrenen Patienten gab es hingegen keine Unterschiede.


Biologika greifen in das Immunsystem ein, um entzündliche Reaktionen zu unterdrücken. Dadurch können sie auch das Risiko für Infektionen erhöhen. Eine Studie aus den USA verglich jetzt das Infektionsrisiko verschiedener Biologika.

Biologika hemmen unterschiedliche Botenstoffe im Körper

Die unterschiedlichen Biologika hemmen unterschiedliche entzündungsfördernde Botenstoffe des Immunsystems. Zu diesen zählen TNF-α oder verschiedene Interleukine. Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie die Gruppe der TNF-Hemmer (Adalimumab, Etanercept, Infliximab, Certolizumab Pegol und Golimumab), den Interleukin-12/23-Hemmer Ustekinumab und die Interleukin-17-Hemmer Secukinumab und Ixekizumab.

Biologika können schwere Infektionen hervorrufen

In der Studie wurden Daten aus den Jahren 2015 bis 2018 ausgewertet. Die Patienten mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis waren mit einem der oben genannten Wirkstoffe behandelt worden. Die Wissenschaftler beobachteten alle Patienten zusammen insgesamt 9264 Jahre. Sie zählten die Fälle, bei denen Patienten aufgrund von Infektionen ins Krankenhaus kamen. Dies war bei 190 Infektionen der Fall. Die Häufigkeit von schweren Infektionen war ähnlich zwischen Interleukin-17-Hemmern und TNF-Hemmern, aber geringer beim Interleukin-12/23-Hemmer. Nach statistischen Auswertungen zeigte sich, dass Patienten mit Interleukin-12/23-Hemmer ein geringeres Risiko hatten als Patienten mit TNF-Hemmern. Patienten mit Interleukin-17-Hemmern hatten jedoch ein gleich hohes Risiko wie die anderen beiden Patientengruppen.

Unter Ustekinumab war das Risiko geringer als unter TNF-Hemmern

Der Interleukin-12/23-Hemmer Ustekinumab war mit einem niedrigen Risiko für schwere Infektionen assoziiert. Das war vor allem bei Patienten der Fall, die zuvor noch nie ein Biologikum erhalten hatten. Bei Biologika-erfahrenen Patienten gab es hingegen keine Unterschiede.

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