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Niedermolekularer Wirkstoff mit COX-2-Hemmung: Potenzial für Spondyloarthritis?
Original Titel:
Randomised, Double-Blind, Placebo-Controlled Study of Iguratimod in the Treatment of Active Spondyloarthritis
- Niedermolekularer Wirkstoff mit COX-2-Hemmung: Iguratimod
- Potenzial für Spondyloarthritis?
- Placebo-kontrollierte Studie über 24 Wochen mit 73 Teilnehmern
- Signifikant wirksam im Placebo-Vergleich, gute Verträglichkeit
DGP – Iguratimod, ein niedermolekulares krankheitsmodifizierendes Antirheumatikum, wird zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt, ist aber bisher ausschließlich in Japan und China zugelassen. Aufgrund der Wirkweise wurde seine Wirksamkeit auch bei der Spondyloarthritis vermutet. In dieser kleinen Studie konnte Iguratimod im Placebovergleich die Symptome der aktiven Spondyloarthritis signifikant und verträglich lindern. Ob das Mittel auch in Europa zugelassen werden wird, ist allerdings unklar.
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass der Wirkstoff Iguratimod zur Behandlung von rheumatoider Arthritis eingesetzt werden kann. Die Substanz zählt zu den niedermolekularen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika und ist bisher ausschließlich in Japan und China zugelassen. Seine Wirkweise ist teils vergleichbar mit den COX-2-Hemmern (Celecoxib oder Etoricoxib), die hier als Standardtherapie der Spondyloarthritis eingesetzt werden. Aufgrunddessen wurde vermutet, dass Iguratimod auch Potenzial zur Behandlung von Spondyloarthritis haben könnte. Dies wurde nun in einer Studie zu Wirksamkeit und Sicherheit bei Spondyloarthritis untersucht.
Niedermolekularer Wirkstoff mit COX-2-Hemmung: Iguratimod
Patienten mit aktiver Spondyloarthritis wurden in die Studie aufgenommen und zufällig entweder einem Placebo oder oder Iguratimod zugeordnet. Die Patienten wurden auch mit nicht-steroidalen antiinflammatorischen Medikamenten in Kombination mit dem Placebo oder Iguratimod für 24 Wochen behandelt und alle 4 Wochen untersucht. Vorrangig wurde die Wirksamkeit anhand einer Besserung des ASAS20-Werts untersucht. Der ASAS20 bewertet Schmerz, Morgensteifigkeit, Funktion und allgemeines Patientenurteil und umfasst die Patienten, bei denen mindestens eine Verbesserung von 20 % erzielt werden konnte. Analog dazu gibt es auch den ASAS40-Wert, der somit ausgeprägtere Verbesserungen betrachtet. Zusätzlich wurden Verbesserungen im ASDAS (Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score), der Wirbelsäulenbeweglichkeit, körperlichen Funktion und Lebensqualität nach 24 Wochen untersucht.
24-wöchige Behandlung aktiver Spondyloarthritis
In die abschließende Analyse konnten 48 Patienten in der Iguratimod-Gruppe sowie 25 Patienten in der Placebo-Gruppe betrachtet werden. Nach 24 Wochen lag der Prozentanteil der Responder im ASAS20 höher mit Iguratimod (80 %) als mit dem Placebo (44 %), mit dem ASAS40 unter Iguratimod bei 56 % vs. 20 % mit dem Placebo (p < 0,05). 12 Patienten hatten gastrointestinale Symptome. Davon waren 4 in der Placebo-Gruppe (16,0 %), 8 in der Iguratimod-Gruppe (16,7 %, nicht signifikant unterschiedlich von Placebo). Einer dieser Patienten brach die Behandlung aufgrund von Durchfall ab. 3 Fälle mit erhöhten Transaminase-Werten wurden in der Iguratimod-Gruppe beobachtet, aber keine in der Placebo-Gruppe. Auch diese Differenz war nicht statistisch signifikant.
Signifikant wirksam im Placebo-Vergleich und verträglich
Iguratimod schien somit die Symptome der aktiven Spondyloarthritis signifikant lindern zu können. In dieser kleinen Studie wurde eine gute Verträglichkeit der Behandlung festgestellt. Ob das Mittel auch in Europa zugelassen wird, ist allerdings unklar.
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