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PCO-Syndrom

Vitamin D beeinflusst Lebendgeburten und Inhibin B – aber nicht die Spermienzahl

Original Titel:
Effects of Vitamin D Supplementation on Semen Quality, Reproductive Hormones, and Live Birth Rate: A Randomized Clinical Trial

Die Studie deutete an, dass eine Behandlung mit Vitamin-D-Ergänzungsmitteln nicht die Spermienparameter und damit die Spermienqualität bei unfruchtbaren Männer ändern kann, die unter einem Vitamin-D-Mangel leiden. Ein positiver Effekt konnte jedoch auf die Zahl der Lebendgeburten und auf die Konzentration von Inhibin B gesehen werden.


Vitamin D ist an einer Vielzahl von Prozessen im Körper beteiligt. So könnte es auch eine Wirkung auf die Sexualhormone und somit auch auf die Spermienreifung haben. Wissenschaftler aus Dänemark und den USA haben den Einfluss von Vitamin D auf Spermienqualität und Lebendgeburten bei unfruchtbaren Männern untersucht.

25-OH-Vitamin D ist die Speicherform von Vitamin D

Über das Sonnenlicht oder einige Nahrungsmittel kann Vitamin D3 vom Körper hergestellt beziehungsweise aufgenommen werden. Dieses Cholecalciferol wird im Körper weiter chemisch verändert. Die Speicherform, das 25-OH-Vitamin D, zirkuliert im Blut. Die eigentliche Wirkungsform des Vitamin D, das 1,25-Dihydroxy-Vitamin D, steuert dann beispielsweise den Calciumhaushalt des Körpers. Sowohl die Konzentration des 25-OH-Vitamin D als auch des 1,25-Dihydroxy-Vitamin D können im Blut bestimmt werden und Auskunft über eine Mangelversorgung geben. Die Bestimmung der Speicherform 25-OH-Vitamin D unterliegt dabei weniger kurzfristigen Schwankungen und wird daher meist zur Analyse des Vitamin-D-Spiegels herangezogen.

Die Studie untersuchte 330 unfruchtbare Männer

Die Wissenschaftler untersuchten 330 Männer, die unter Unfruchtbarkeit litten und teilten diese in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe erhielt eine Dosis 300000 IU (Internationale Einheiten) Cholecalciferol zu Beginn und dann täglich 1400 IU Cholecalciferol und 500 mg Calcium für insgesamt 150 Tage. Die zweite Gruppe erhielt ein Placebo. Zu Beginn hatten die Männer höchstens eine 25-OH-Vitamin D-Konzentration von 50 nmol/l im Blut, litten also unter einem Mangel.

Vitamin D erhöhte die Lebendgeburten

Nach 150 Tagen hatten die Patienten, die Vitamin-D-Ergänzungsmittel eingenommen hatten, eine höhere Konzentration 25-OH-Vitamin D und 1,25-Dihydroxy-Vitamin D im Blut als Patienten, die ein Placebo erhalten hatten. Die erhöhte Konzentration hatte aber keine Auswirkungen auf die Spermienparameter wie beispielsweise der Anzahl der Spermien, verbesserte aber die Rate der Lebendgeburten bei den Partnerinnen der behandelten Männer (7,3 % im Vergleich zu 2,4 %). Bei der Untersuchung der Männer, die unter Oligozoospermie, also einer verringerten Spermienanzahl, litten, fiel auf, dass hier die Chance auf eine Lebendgeburt ebenfalls erhöht war und 35,6 % im Vergleich zu 18,3 % betrug. Auch die Konzentration von Inhibin B stieg bei Männern, die Vitamin-D-Ergänzungsmittel erhielten. Ein niedriger Inhibin-B-Wert spiegelt eine niedrige Spermienzahl wieder.

Die Spermienqualität konnte nicht beeinflusst werden

Die Studie deutet daher an, dass eine Behandlung mit Vitamin-D-Ergänzungsmitteln nicht die Spermienparameter und damit die Spermienqualität bei unfruchtbaren Männer ändern kann, die unter einem Vitamin-D-Mangel leiden. Ein positiver Effekt konnte jedoch auf die Zahl der Lebendgeburten und auf die Konzentration von Inhibin B gesehen werden. Vitamin D könnte daher durchaus eine Rolle bei der Unfruchtbarkeit von Männern spielen. Eine Studie von Abbasihormozi und Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift Andrology veröffentlicht, konnte bereits eine positive Auswirkung von Vitamin D auf die Spermienbeweglichkeit feststellen. Vitamin D könnte daher durchaus eine Rolle bei der Unfruchtbarkeit von Männern spielen. Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D sollte allerdings immer mit dem Arzt abgesprochen werden, da eine Überdosierung zu schweren Schädigungen führen kann.

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