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Brustkrebs

Phase-III-Studie: Capivasertib verlängert progressionsfreies Überleben in Kombination mit Fulvestrant bei HR-positivem Brustkrebs

Original Titel:
Capivasertib in Hormone Receptor-Positive Advanced Breast Cancer

Kurz & fundiert

  • Phase-III-Studie: Capivasertib plus Fulvestrant versus Placebo plus Fulvestrant bei Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs
  • Progressionsfreies Überleben mit zusätzlichem Capivasertib signifikant länger
  • Häufigste Grad ≥ 3 unerwünschte Ereignisse: Hautausschlag und Diarrhö

 

DGPIn einer Phase-III-Studie wurde der Einsatz des ATK-Inhibitors Capivasertib bei Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs, im Placebo-Vergleich plus Fulvestrant, untersucht. Die Kombinationsbehandlung mit Capivasertib und Fulvestrant war mit einem signifikant längeren Gesamtüberleben assoziiert als Placebo mit Fulvestrant. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades 3 oder höher mit der Kombinationsbehandlung waren Hautausschlag und Diarrhö.


Bei Capivasertib handelt es sich um ein vielversprechendes Medikament, welches für die Behandlung von Hormonrezeptor-positivem (HR-positiv) Brustkrebs eingesetzt werden kann. Das Medikament gehört zu den sog. ATK-Hemmern. Es hemmt alle drei Formen der Proteinkinase B (AKT). Diese Enzyme sind an einem intrazellulären Signalweg beteiligt, der an zahlreichen Zellvorgängen, u. a. bei Wachstum und Vermehrung, eine wichtige Rolle spielt. Dieser sogenannte Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3K)–AKT–PTEN-Signalweg ist bei vielen Krebsarten durch eine Veränderung überaktiv. Dies trifft auch auf etwa 50 % der Fälle von HR-positivem, HER2-negativem Brustkrebs zu.

In einer Phase-III-Studie wurde der Einsatz von Capivasertib in Kombination mit dem bereits für die Behandlung von HR-positivem Brustkrebs etablierten Medikament Fulvestrant untersucht. Für die Studie wurden Frauen mit HR-positivem Brustkrebs, bei denen es während oder nach der Behandlung mit Aromatasehemmern zu einem Rezidiv oder Fortschreiten der Krankheit gekommen war, randomisiert 1:1 aufgeteilt. Eine Hälfte der Patientinnen erhielt Capivasertib und Fulvestrant und die andere Hälfte Placebo und Fulvestrant.

Randomisiert kontrollierte Studie: Capivasertib bei Brustkrebs

708 Patientinnen mit HR-positivem Brustkrebs nahmen an der Studie teil. Unter den Teilnehmerinnen wiesen 289 (40,8 %) Veränderungen im AKT-Signalweg auf, und 489 (69,1 %) hatten zuvor einen CDK4/6-Inhibitor zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs erhalten. Die Studie zeigte, dass das progressionsfreie Überleben bei der Behandlung mit Capivasertib und Fulvestrant signifikant länger war als mit Placebo und Fulvestrant.

  • Progressionsfreies Überleben Gesamtpopulation:
    • Capivasertib + Fulvestrant: 7,2 Monate
    • Placebo + Fulvestrant: 3,6 Monate
    • Hazard Ratio (HR): 0,60; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,51 – 0,71; p < 0,001
  • Progressionsfreies Überleben bei verändertem ATK-Signalweg:
    • Capivasertib + Fulvestrant: 7,3 Monate
    • Placebo + Fulvestrant: 3,1 Monate
    • HR: 0,50; 95 % KI: 0,38 – 0,65; p < 0,001

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse vom Grad 3 oder höher bei Patientinnen, die Capivasertib plus Fulvestrant erhielten, waren Hautausschlag bei 12,1 % der Patientinnen gegenüber 0,3 % der Patientinnen, die Placebo plus Fulvestrant erhielten, sowie Durchfall bei 9,3 % gegenüber 0,3 % mit Placebo statt Capivasertib. Unerwünschte Ereignisse, die zum Abbruch der Behandlung führten, wurden bei 13,0 % der Patientinnen, die Capivasertib erhielten und bei 2,3 % der Patientinnen, die Placebo erhielten, gemeldet.

Längeres progressionsfreies Überleben mit Capivasertib plus Fulvestrant

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Kombinationsbehandlung mit Capivasertib und Fulvestrant im Vergleich zu Fulvestrant allein bei HR-positivem Brustkrebs, der während oder nach der vorherigen Therapie vorangeschritten war, zu einem signifikant längeren progressionsfreien Überleben führe.

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