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Migräne

Eptinezumab – welche Faktoren auf die Wirksamkeit einer zweiten Dosis hindeuten

Original Titel:
Likelihood of response with subsequent dosing for patients with migraine and initial suboptimal response with eptinezumab: A post hoc analysis of two placebo-controlled randomized clinical trials

Kurz & fundiert

  • Eptinezumab als Prophylaxe gegen Migräneschmerzen
  • Reduziert monatliche Migränetage (MMD) um mindestens 50 % nach 12 Wochen bei 50 – 60 % der Patienten
  • Untersuchung welche Faktoren für die Vorhersage der Wirksamkeit einer zweiten Dosis sprechen
  • Prozentuale Veränderung der MMD nach 12 Wochen und HIT-6
  • Je höher die Reduktion der MMD, desto eher sprachen Patienten auf eine zweite Dosis an

 

DGP – Die Krankheit Migräne ist bisher noch nicht vollständig aufgeklärt, allerdings ist so viel bekannt, dass sich im Verlauf eines Migräneanfalls Blutgefäße ausdehnen. Dies verursacht den typischen Schmerz. Für diese Ausdehnung ist unter anderem ein Botenstoff verantwortlich, der mit Hilfe von Antikörpern wie Eptinezumab gehemmt werden kann. Ob es nach einmaliger Gabe Anzeichen für die Notwendigkeit einer zweiten Dosis gibt, wurde in dieser Studie untersucht.


Migräne ist weit verbreitet und kommt in allen Schichten der Bevölkerung vor. Trotzdem ist diese Krankheit in ihrer Komplexität noch nicht vollständig verstanden. Der typische Migräneschmerz entsteht durch die Ausdehnung von Blutgefäßen, für die unter anderem auch ein Botenstoff verantwortlich ist, der durch einmalig verabreichte Antikörper wie Eptinezumab gehemmt werden kann. Ob und wann eine zweite Dosis Eptinezumab sinnvoll sein kann, untersuchten die Autoren dieser Studie.

Erste Dosis bei 50 – 60 % der Patienten wirksam

In den Studien PROMISE-1 und PROMISE-2 wurde einmal in 12 Wochen Eptinezumab verabreicht. Bei 50 – 60 % der Patienten mit Migräne (chronisch oder episodisch) trat nach 12 Wochen eine mindestens 50%ige Reduktion der monatlichen Migränetage (MMD) auf. Patienten, bei denen die Behandlung nicht den erwünschten Effekt zeigte, wurden bezüglich der Gabe einer zweiten Dosis Eptinezumab nach 12 und 24 Wochen untersucht. Dies betraf 416 (46,8 %) der Patienten in PROMISE-1 und 479 (44,7 %) der PROMISE-2-Patienten.

Wann sich die zweite Dosis lohnen kann

Nachdem sie auf die erste Dosis Eptinezumab nicht ansprachen, wirkte die zweite Dosis in PROMISE-1 bei 37 %  und in PROMISE-2 bei 28,8 % der Patienten. Allerdings sprachen auch jeweils 33,9 % und 18,5 % der Patienten auf das Placebo an. Die Wirksamkeit der zweiten Dosis ließ sich mit folgenden Faktoren vorhersagen:

  • Prozentuale Veränderung der MMD innerhalb von 12 Wochen nach der ersten Dosis (PROMISE-1: OR: 0,97, 95 %, KI: 0,95, 0,98, p = 0,0001; PROMISE-2: OR: 0,94, 95 % KI: 0,92 – 0,96, p < 0,0001)
  • Veränderungen im HIT-6 nach der ersten Dosis (engl.: Headache Impact Test = Kopfschmerz Einfluss Test; nur PROMISE-2: OR: 0,92; 95 % KI: 0,87 – 0,98; p = 0,027)

In PROMISE-1 reichte die Wahrscheinlichkeit, auf die zweite Dosis Eptinezumab anzusprechen, von 21,7 % bis hin zu 56 %, je nach Reduktion der MMD nach der ersten Dosis (0 – 45 %). In PROMISE-2 beobachteten die Autoren, dass auch bezüglich des HIT-6-Werts die Wahrscheinlichkeit, von einer zweiten Dosis zu profitieren, von 5,9 % bis zu 72,3 % reichte, in Abhängigkeit der MMD-Reduktion in den ersten 12 Wochen (0 – 45 %).

Die Autoren folgern demnach, dass die Reduktion der monatlichen Migränetage in den ersten 12 Wochen Aufschluss über die Wirksamkeit einer zweiten Dosis Eptinezumab geben könnte. Patienten mit mindestens 50%iger Reduktion der MMD nach der ersten Dosis könnten von einer zweiten Dosis profitieren.

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