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Brustkrebs: Psychoedukation kann helfen Ängste zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern

Original Titel:
Psychoeducation for breast cancer: A systematic review and meta-analysis.

Kurz & fundiert

  • Metaanalyse untersuchte die Wirkung von Psychoedukation bei Brustkrebspatientinnen
  • Die Maßnahmen waren nicht dazu geeignet, die Therapietreue gegenüber Behandlungs- und Diagnoseterminen zu verbessern und hatten auch keine Auswirkungen auf Depressionen oder das Wissen über Brustkrebs
  • Psychoedukation war dazu geeignet, Ängste zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern

 

DGP – In einer Metaanalyse wurde untersucht, inwiefern Psychoedukation Brustkrebspatientinnen helfen kann. Es wurde festgestellt, dass zwar keine signifikante Verbesserung der Therapietreue gegenüber Behandlungs- und Diagnoseterminen, von Depressionen und dem Wissen über Brustkrebs erzielt wurde, jedoch wurden Ängste reduziert und die Lebensqualität der Teilnehmerinnen verbessert.


Studien haben gezeigt, dass etwa 75 % der Frauen mit Brustkrebs angeben, nur unzureichendes Wissen über die Krankheit und ihre Behandlung zu haben. Häufig fehlen Informationen zum Erkennen von Symptomen, die korrekte Selbstuntersuchung der Brust sowie die negativen Auswirkungen einer verspäteten Diagnose und Behandlung. Dies kann dazu führen, dass eine rechtzeitige Diagnose verzögert wird.

Bessere Begleitung von Patienten mit Psychoedukation

Psychoedukation hat sich als begleitende psychosoziale Intervention sowohl für Patientinnen, als auch für Angehörige etabliert. Psychoedukation beschreibt generell die Vermittlung komplexer medizinisch-wissenschaftlicher Konzepte in einer verständlichen Form, umfasst aber auch das Besprechen von Bedenken und Emotionen sowie das Training von Bewältigungsstrategien. Diese Art der Intervention könnte geeignet sein, Patientinnen in ihrer Therapietreue zu unterstützen und ihnen Hilfe bei Ängsten und Depressionen zu bieten.

In einer Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien haben Wissenschaftler nun untersucht, wie sich Psychoedukation auf Patientinnen ausgewirkt hat. Hierfür wurden 27 Studien mit insgesamt 7 742 Patienten inkludiert.

Psychoedukation verbessert Ängste und die Lebensqualität

Die Analyse ergab keine signifikante Veränderung der Therapietreue der Patientinnen gegenüber Behandlungs- und Diagnoseterminen. Auch wurde kein signifikanter Einfluss auf Depressionen oder das Wissen der Patientinnen zum Brustkrebs festgestellt. Jedoch ergab die Analyse eine signifikante Verbesserung von Ängsten und der Lebensqualität. Die Effekte waren besonders stark, wenn die Psychoedukation in persönlichen Gesprächen und über einen längeren Zeitraum stattfand.

Die Autoren schlussfolgerten, dass Psychoedukation eine vielversprechende Intervention darstellt, um Patientinnen während ihrer Behandlung zu unterstützen.

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