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Prostatakrebs: Viele Betroffene nutzen alternative und ergänzende Maßnahmen

Original Titel:
Trends in Complementary and Alternative Medicine Use among Patients with Prostate Cancer

DGP – Etwa die Hälfte der befragten Prostatakrebs-Patienten hatte nach eigenen Angaben schon mal von alternativen und ergänzenden Maßnahmen Gebrauch gemacht. Dies stellten Wissenschaftler in der vorliegenden Studie fest. Häufig wurden Multivitamine und Omega-3-Fettsäuren eingenommen.


Eine Krebsdiagnose ist für die meisten Betroffenen ein Schock. Viele fühlen sich hilflos und entwickeln den Wunsch, selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun. Aus diesem Grund greifen viele Patienten auf alternative und ergänzende Methoden zurück. Wissenschaftler aus den USA interessierten sich diesbezüglich gezielt für Prostatakrebs-Patienten. Sie wollten herausfinden, wie viele Betroffene von alternativen und ergänzenden Maßnahmen Gebrauch machten und ob sich daran in den vergangenen Jahren etwas geändert hat.

Fast 8000 Prostatakrebs-Patienten wurden zur Nutzung alternativer und ergänzender Methoden befragt

Insgesamt 7989 Prostatakrebs-Patienten füllten zwischen 1996 und 2016 Fragebögen zu der Nutzung von etwa 70 komplementären und alternativen Maßnahmen aus. Sobald die Männer angaben, dass sie jemals von alternativen oder ergänzenden Maßnahmen Gebrauch gemacht hatten, zählten sie zu den Nutzern von Alternativ- und Komplementärmedizin.

Mehr als die Hälfte der Patienten hatte bereits von alternativen und ergänzenden Maßnahmen Gebrauch gemacht

Insgesamt berichteten 56 % der Patienten, dass sie bereits von alternativen und ergänzenden Maßnahmen Gebrauch gemacht hatten. Besonders häufig war die Verwendung von Multivitaminen (40 % der Patienten) und Omega-3-Fettsäuren (26 % der Patienten). Den Wissenschaftler fiel auf, dass die Patienten, die alternative und ergänzende Maßnahmen anwandten, häufiger auf dem College waren und häufiger ein höheres Haushaltseinkommen hatten, als die Patienten, die von solchen Maßnahmen die Finger ließen.

Trend geht zu mehr Alternativ- und Komplementärmedizin

Die Wissenschaftler interessierten sich dafür, ob sich bei der Anwendung von komplementären und alternativen Maßnahmen im Laufe der Zeit etwas geändert hat. Zu diesem Zweck teilten sie die Patienten, je nachdem wann sie ihre Krebsdiagnose erhalten hatten, in verschiedene Gruppen ein. Anschließend untersuchten sie, wie häufig die Patienten innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Diagnose von bestimmten alternativen und ergänzenden Maßnahmen Gebrauch machten. Ein Vergleich zwischen Patienten, die ihre Prostatakrebs-Diagnose zwischen 1996 und 2000 erhielten, und Patienten, die zwischen 2011 und 2016 mit Prostatakrebs konfrontiert wurden, machte deutlich, dass im Laufe der Zeit häufiger auf Alternativ- und Komplementärmedizin zurückgegriffen wurde. Die Patienten, die zwischen 2011 und 2016 an Prostatakrebs erkrankten, wendeten innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Diagnose nämlich mehr als doppelt so häufig alternative und ergänzende Maßnahmen an als die Patienten, deren Diagnose schon lange zurücklag (Diagnose zwischen 1996 und 2000: 24 % vs. Diagnose zwischen 2011 und 2016: 48 %).Vor allem der Gebrauch von Vitamin D stieg drastisch an, während sich die Verwendung von Vitamin E verringerte.

Etwa die Hälfte der befragten Prostatakrebs-Patienten hatte nach eigenen Angaben somit schon mal von alternativen und ergänzenden Maßnahmen Gebrauch gemacht. Häufig wurden Multivitamine und Omega-3-Fettsäuren eingenommen. Und auch die Einnahme von Vitamin D hat in der letzten Zeit bei den Prostatakrebs-Patienten zugenommen.

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