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Informationsbedarf und Informationssuche von Darmkrebs-Patienten

Original Titel:
Information needs and information seeking behaviour of patients during follow-up of colorectal cancer in the Netherlands

DGP – Gut informiert zu sein, ist wichtig, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aus diesem Grund sollten Darmkrebs-Patienten gut über ihre Erkrankung und deren Behandlung Bescheid wissen. Wissenschaftler aus den Niederlanden befragten Darmkrebs-Patienten nach ihrem Informationsbedarf und ihrer Informationssuche. Sie stellten fest, dass häufig das Internet und der Hausarzt zu Rate gezogen wurden.


Patienten mit ernsten und langwierigen Erkrankungen wie z. B. Darmkrebs müssen im Verlauf ihrer Behandlungen viele Entscheidungen treffen. Daher ist es wichtig, dass die Patienten gut informiert sind und schnell und einfach an relevante Informationen kommen. Wissenschaftler aus Amsterdam (Niederlande) fragten Darmkrebs-Patienten, ob sie sich bei speziellen Themen ihrer Erkrankung gut informiert fühlten und wie sie sich die benötigten Informationen beschafften.

Darmkrebs-Patienten wurden zu ihrem Informationsbedarf und ihrer Informationssuche befragt

259 Darmkrebs-Patienten (durchschnittlich 67 Jahre alt, 54 % Männer), die in den Niederlanden an einem speziellen Nachsorgeprogramm in Krankenhäusern teilnahmen, füllten innerhalb eines halben Jahres drei Fragebögen aus. Diese beinhalteten Fragen zu dem Informationsbedarf der Patienten und zu den Strategien, wie sie an Informationen gelangten.

Je nach Thema fühlten sich die Patienten mehr oder weniger gut informiert

Die meisten Patienten gaben an, dass sie sich gut informiert fühlten – und zwar bezüglich ihrer Behandlung (86 %), bezüglich ihrer Erkrankung (84 %) und bezüglich des Nachsorgeprogramms (80 %). Es gab jedoch auch Themenbereiche, in denen sich weniger Patienten gut informiert fühlten. Diese Bereiche betrafen die Ernährung (43 %), die empfohlene körperliche Aktivität (42 %), die Vererbbarkeit der Krebserkrankung (40 %), die Erwartungen für die Zukunft (49 %) und Wege, die Symptome zu verbessern (36 %). Auffällig war, dass die Patienten, die jünger waren, die sich einer Chemotherapie unterzogen oder die an weiteren Erkrankungen litten, mehr Informationen zu verschiedenen Themen benötigten.

Häufig wurden das Internet und der Hausarzt zu Rate gezogen

Was die Informationsbeschaffung anging, so suchte jeder dritte Patient selbst nach Informationen – meistens im Internet (65 %), gefolgt vom Fragen von Freunden (28 %) und Informationsbroschüren (25 %). Einer von vier Patienten fragte einen Gesundheitsdienstleister nach Informationen – meistens den Hausarzt (50 %). Jüngere Patienten und Patienten mit einem höheren Bildungsstand suchten öfter selbst nach Information, während Patienten, die eine Chemotherapie durchliefen, häufiger die Krankenschwester des Krankenhauses zu Rate zogen.

Es gab somit sowohl Bereiche, in denen sich die Patienten gut informiert fühlten, wie beispielsweise über ihre Erkrankung und Therapie als auch Bereiche, in denen Informationsbedarf bestand, wie z. B. die Ernährung oder die Vererbbarkeit der Krebserkrankung. Am häufigsten wurden das Internet und der Hausarzt zu Rate gezogen.

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