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Migräne

Positiver Einfluss von Erenumab auf die Lebensqualität

Original Titel:
Swiss Quality of life and healthcare impact Assessment in a Real-world Erenumab treated migraine population (SQUARE study): interim results

Kurz & fundiert

  • Monoklonaler Antikörper Erenumab: Präventive Behandlung von Migräne
  • Einfluss von Erenumab auf Lebensqualität, Behinderung durch Migräne und Behandlungserfolg
  • Behandlung über 6 Monate Kopfschmerztagebuch und füllten zur Nachverfolgung Fragebögen aus
  • Einfluss und Behinderung durch Migräne, monatliche Migränetage und Medikamenteneinnahme reduziert
  • Wirksamkeit bei 67,1 % der Patienten, praktikable Anwendung bei 82,4 %, 72,4 % zufrieden

 

DGP – Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen in der Bevölkerung und beeinflusst den Alltag der betroffenen Patienten beträchtlich. Erenumab ist ein monoklonaler Antikörper, der zur präventiven Therapie von Migräne eingesetzt wird. In dieser Studie wurde nun untersucht, wie sich die Lebensqualität von Migränepatienten durch Erenumab verändert hat.


Monoklonale CGRP-Antikörper wie Erenumab werden seit wenigen Jahren als spezifische präventive Therapie gegen Migräne eingesetzt. Wie erfolgreich sie die Lebensqualität von Migräne-Patienten verbessern können, wurde in dieser Studie genauer untersucht.

Einjährige Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von Erenumab

172 Patienten mit chronischer oder episodischer Migräne in der Schweiz wurden untersucht. Sie nahmen alle 4 Wochen für 6 Monate Erenumab ein und führten im Verlauf der 24-monatigen Studie ein Kopfschmerztagebuch, anhand derer die monatlichen Migränetage und der Einsatz von Akutmedikamenten ermittelt wurden. Zur Nachverfolgung wurden Fragebögen zur Belastung bzw. Behinderung im Alltag durch die Migräne (HIT-6 und MIDAS) ausgefüllt.

Erenumab kann Alltag und Lebensqualität von Migränepatienten verbessern

Zu Beginn der Studie hatten die Patienten durchschnittlich 16,6 +/- 7,2 monatliche Migränetage (MMD) und 11,6 +/- 7 Tage an denen spezifische Medikamente gegen Migräne eingenommen wurden. Nach den 6 Monaten Erenumab-Behandlung reduzierte sich der HIT-6-Wert zur Bewertung des Einflusses der Migräne um 7,7 +/- 8,4, der mMIDAS-Wert, zur Bewertung der Behinderung durch Migräne, um 14,1 +/- 17,8, die MMD um 7,6 +/- 7 und die Tage mit akuter Medikation um 6,6 +/- 5,4.

Zudem konnten die Autoren einen reduzierten Einfluss der Migräne auf das alltägliche Sozialleben durch die Erenumab-Einnahme beobachten. Die Patienten vergaben im Fragebogen TSQM-9 (Treatment Satisfaction Questionnaire for Medication) bis zu 100 Punkte für die Wirksamkeit, wie angenehm die Behandlung ist (Komfort) und ihre Zufriedenheit mit der Therapie. Die Migräneprophylaxe Erenumab erreichte im Schnitt in Bezug auf die Wirksamkeit 67,1 Punkte, beim Komfort 82,4 Punkte und 72,4 Punkte mit Blick auf die Zufriedenheit. Nebenwirkungen traten bei 62 Patienten, starke Nebenwirkungen bei 11 Patienten auf. Die starken Nebenwirkungen wurden nicht mit Erenumab in Verbindung gebracht.

Insgesamt deuten die Autoren an, dass sich die gesamte Lebensqualität durch Erenumab verbessern kann. Zusätzlich wurde berichtet, dass auch Partner und Familie weniger durch Migräne belastet wurden. Allerdings ist der Erfolg der Behandlung sehr individuell.

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