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Metaanalyse: Darmkrebs mit erhöhtem Risiko für Depressionen assoziiert

Original Titel:
Colorectal Cancer and Onset of Anxiety and Depression: A Systematic Review and Meta-Analysis

Kurz & fundiert

  • Metaanalyse: Zusammenhang zwischen Darmkrebs und psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depression
  • Signifikanter Zusammenhang zwischen Darmkrebs und erhöhtem Risiko für Depressionen
  • Angstzustände und Depressionen mit erhöhter Mortalität und verringerter Lebensqualität assoziiert

 

DGP – Um den Zusammenhang von psychischen Erkrankungen und Darmkrebs zu untersuchen, wurde die Häufigkeit des Einsetzens von Angstzuständen und Depressionen nach der Darmkrebsdiagnose untersucht. Die Analyse zeigte, dass Darmkrebs signifikant mit einem erhöhten Risiko für Depressionen assoziiert war. Einzelne Prädiktoren für Depressionen und Ängste hingen mit klinischen Faktoren, der Art der Behandlung und persönlichen Faktoren wie Alter und Geschlecht zusammen. In den analysierten Studien wurde zudem von erhöhter Mortalität und verringerter Lebensqualität beim Vorliegen von psychischen Erkrankungen berichtet.


Die negativen Einflüsse einer Darmkrebserkrankung und der entsprechenden Behandlung auf die körperliche Funktionalität der Patienten ist oft äußerst belastend für die Betroffenen. Die Vermutung liegt daher nahe, dass diese Belastungen auch einen Einfluss auf das Entstehen von psychischen Erkrankungen haben können. In früheren Studien wurden jedoch unterschiedliche Ergebnisse zum Aufkommen von psychischen Erkrankungen gefunden. Die Häufigkeit für Depressionen bei Darmkrebspatienten lag beispielsweise bei der Analyse von 15 Studien zwischen 1 % und ca. 47 %.

Um den Zusammenhang zwischen Angstzuständen und Depressionen bei Darmkrebspatienten genauer zu untersuchen und festzustellen, ob psychische Probleme erst nach der Diagnose auftraten oder schon zuvor bestanden, haben Wissenschaftler eine Metaanalyse durchgeführt. Für die Metaanalyse wurden 8 Studien inkludiert, die Daten zum Zeitpunkt des Beginns der psychischen Erkrankung bei den Patienten beinhalten.

Signifikanter Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Risiko für Depressionen

Die Analyse zeigte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Angstzuständen, der Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Depressionen war jedoch statistisch signifikant:

  • Zusammenhang Darmkrebs und Angstzustände: Hazard Ratio, HR: 1,67 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,88 – 3,17)
  • Zusammenhang Darmkrebs und Depression: HR: 1,78 (95 % KI: 1,23 – 2,57)

Einzelne Prädiktoren für das Auftreten von Ängsten und Depressionen hingen mit klinischen Faktoren (z. B. Krankheitsstadium, Begleiterkrankungen, Lage des Tumors) der Art der Behandlung (z. B. Strahlen- oder Chemotherapie) und persönlichen Faktoren wie dem Alter und dem Geschlecht der Patienten zusammen.

Negativer Einfluss von psychischen Erkrankungen auf das Mortalitätsrisiko

In einigen der analysierten Studien wurde eine signifikante Erhöhung des Mortalitätsrisikos beim Vorliegen von Angstzuständen und Depressionen festgestellt. Weitere Studien zeigten einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten.

Die Autoren schlussfolgerten, dass Darmkrebs signifikant mit einer Erhöhung des Depressionsrisikos verbunden sei. Dies unterstütze die Annahme, dass auch die Betreuung der psychischen Gesundheit im Rahmen der Krebstherapie wichtig sei.

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