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Guter Schlaf in der Jugend zur MS-Prävention
Original Titel:
Insufficient sleep during adolescence and risk of multiple sclerosis: results from a Swedish case-control study
- Schichtdienst gilt als Risikofaktor für spätere MS – ist gestörter Schlaf der wesentliche Aspekt?
- Schlaf in der Jugend wichtig für Immunsystem-Entwicklung
- Analyse von Daten einer schwedischen Fall-Kontroll-Studie
- 2 075 MS-Patienten, 3 164 Kontrollpersonen
- Befragung zu Schlafdauer, -qualität, Wochentag vs. Wochenende
- Erhöhtes MS-Risiko bei Jugendlichen mit unter 7 Stunden Schlaf pro Nacht und niedriger Schlafqualität
- Phasenverschiebung zwischen Wochentagen und Wochenende nicht relevant
- Ausreichend und guter Schlaf in jungen Jahren könnte vor MS schützen
- Schlafhygiene bei Jugendlichen wichtig
DGP – Schlaf gilt in jungen Jahren als wesentlich für die Entwicklung des Immunsystems und könnte somit auch für Autoimmunerkrankungen wie MS bedeutsam sein. Schwedische Wissenschaftler zeigten nun in einer Fall-Kontroll-Studie, dass geringe Schlafdauer und -qualität in der Jugend das Risiko für MS erhöhen.
Frühere Studien zeigten bereits, dass Schichtarbeit mit einem erhöhten Risiko für Multiple Sklerose (MS) assoziiert ist. Dabei wird meist vermutet, dass der wesentliche Aspekt hierbei der durch den wechselnden Arbeitsrhythmus gestörte Schlaf-Wach-Rhythmus (zirkadiane Rhythmus) ist. Welche Rolle Schlafgewohnheiten und Schlafqualität für eine spätere MS-Erkrankung spielen, ist bislang jedoch nicht klar. Schlaf gilt in jungen Jahren als wesentlich für die Entwicklung des Immunsystems und könnte somit auch für Autoimmunerkrankungen wie MS bedeutsam sein. Schwedische Wissenschaftler untersuchten daher nun die Rolle von Schlafdauer und -qualität sowie der Störung des zirkadianen Rhythmus auf das Risiko, eine MS zu entwickeln.
Welche Rolle spielt Schlaf in der Jugend für spätere MS-Erkrankungen?
Die Autoren nutzten Daten einer schwedischen bevölkerungsbasierten Fall-Kontroll-Studie. Die Teilnehmer wurden gebeten, zu schätzen, wann sie jeweils an Arbeits-/Schultagen und am Wochenende bzw. freien Tagen normalerweise zu Bett gingen und aufwachten. Dies wurde für unterschiedliche Altersphasen erfragt. Aus diesen Angaben wurden Veränderungen der Schlafzeiten zwischen Wochentagen und Wochenende ermittelt. Darüber hinaus wurde die jeweilige Schlafqualität im Alter von 15 – 19 Jahren nach den Teilnehmerangaben als hoch oder niedrig gruppiert. Mögliche Zusammenhänge zwischen Schlaf und dem MS-Risiko berechneten die Autoren als Odds ratio (OR) mit einem 95 % Konfidenzintervall (95 % KI).
Analyse von Schlafdauer in der Jugend und MS-Risiko in Fall-Kontroll-Studie
Die Analyse umfasste 2 075 MS-Patienten und 3 164 Kontrollpersonen. Das durchschnittliche Alter bei Auftreten der MS lag bei 34,8 Jahren (+/- 10,8 Jahre). Im Vergleich zu Studienteilnehmern, die in ihrer Jugend 7 – 9 Stunden pro Nacht schliefen, hatten Teilnehmer mit kürzerem Schlaf (unter 7 Stunden/Nacht) ein erhöhtes Risiko für MS (OR: 1,4; 95 % KI: 1,1 – 1,7). Auch eine niedrige Schlafqualität in der Jugend erhöhte das spätere MS-Risiko (OR: 1,5; 95 % KI: 1,3 – 1,9). Eine Phasenverschiebung zwischen Wochentagen und Wochenende beeinflusste das Risiko hingegen nicht signifikant. Die Ergebnisse änderten sich nicht wesentlich, wenn Teilnehmer ausgeschlossen wurden, die bereits in jungen Jahren im Schichtdienst arbeiteten.
Ausreichend und guter Schlaf in jungen Jahren könnte vor MS schützen
Ungenügender Schlaf und niedrige Schlafqualität in der Jugend scheint demnach das Risiko einer späteren MS-Erkrankung zu erhöhen. Die Autoren argumentieren, dass ausreichend erholsamer Schlaf in jungen Jahren wesentlich für die Entwicklung eines gesunden Immunsystems ist. Dadurch könne Schlafhygiene bei Jugendlichen ein möglicher präventiver Faktor gegenüber MS sein.
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