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Metaanalyse: Tuberkulose erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken

Original Titel:
Lung cancer occurrence after an episode of tuberculosis: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Metaanalyse: Lungenkrebsrisiko und Tuberkulose
  • Nach Anpassung der Analyse bezüglich Alter und Rauchgewohnheiten: Erhöhtes Lungenkrebsrisiko nach der Tuberkulosediagnose
  • Risiko insbesondere in den ersten 2 Jahren nach der Diagnose erhöht, nimmt in den Folgejahren jedoch wieder ab

 

DGPIn einer Metaanalyse wurde der Einfluss von Tuberkulose auf das Lungenkrebsrisiko untersucht. Es wurden 29 Kohortenstudien und 44 Fall-Kontroll-Studien inkludiert. Nach Anpassung der Analyse bezüglich Alter und Rauchgewohnheiten der Patienten ergab diese eine Erhöhung des Lungenkrebsrisikos insbesondere in den ersten zwei Jahren nachdem eine Tuberkuloseerkrankung diagnostiziert wurde. Nach 2 Jahren wurde eine Abnahme des Risikos festgestellt.  


Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch bestimmte Bakterien ausgelöst wird. Die Infektion kann sämtliche Organe betreffen, befällt aber am häufigsten die Lunge. Weltweit erkranken jährlich etwa 10 Millionen Menschen an Tuberkulose, wobei etwa 1,5 Millionen tuberkulosebedingte Todesfälle auftreten.

Tuberkulose und Lungenkrebs

In einigen Studien konnte ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Tuberkulose und einem erhöhten Lungenkrebsrisiko festgestellt werden. Es wird vermutet, dass durch die Entzündung in der Lunge eine Umgebung geschaffen wird, welche die Tumorentstehung fördert. Eine Studie schätzt das Lungenkrebsrisiko nach einer Tuberkuloseerkrankung sogar etwa 11mal so hoch ein.

In einer Metaanalyse wurde dieser Zusammenhang nun genauer untersucht. Hierfür wurden relevante Studien aus medizin-wissenschaftlichen Datenbanken ermittelt.

Erhöhtes Lungenkrebsrisiko in den ersten 2 Jahren nach Tuberkuloseerkrankung

Die Analyse umfasste 29 Kohortenstudien und 44 Fall-Kontroll-Studien. Nach einer Anpassung der Analyse bezüglich Alter und Rauchgewohnheiten der Patienten ergab diese eine Erhöhung des Lungenkrebsrisikos nach der Tuberkulosediagnose:

  • Hazard Ratio (HR): 1,51 (95 % Konfidenzintervall, KI: 1,30 – 1,76; 5 Studien)
  • Odds Ratio (OR): 1,74 (95 % KI: 1,42 – 2,13; 19 Studien)

Innerhalb der ersten zwei Jahren nach der Tuberkulosediagnose wurde ein stark erhöhtes Lungenkrebsrisiko festgestellt. Dieses nahm jedoch nach zwei Jahre wieder ab.

  • HR für bis zu 2 Jahre nach Tuberkulosediagnose: HR: 5,01 (95 % KI: 3,64 – 6,89)

Die Autoren schlussfolgerten, dass das Lungenkrebsrisiko nach einer Tuberkuloseerkrankung insbesondere in den ersten beiden Folgejahren deutlich erhöht sei. Dabei sei jedoch zu beachten, dass in den analysierten Studien Faktoren wie Passivrauchen, Umweltfaktoren und der sozioökonomische Statuts der Patienten nicht berücksichtigt wurden. Auch sei nicht auszuschließen, dass manche Lungenkrebsfälle bereits zum Zeitpunkt der Tuberkulosediagnose bestanden.

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