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Depression

Ergänzendes Brexiprazol plus antidpressive Therapie im Placebo-Vergleich

Original Titel:
Efficacy of adjunctive brexpiprazole on symptom clusters of major depressive disorder: A post hoc analysis of four clinical studies.

Kurz & fundiert

  • Depression ist vielschichtig und geprägt durch unterschiedliche Symptomcluster
  • Analyse von ergänzendem Brexiprazol versus Placebo plus antidpressive Therapie
  • Post-Hoc-Analyse über 4 klinische, randomisiert-kontrollierte Studien
  • Ergänzende Therapie über 6 Wochen
  • Verbesserungen im Vergleich zu Placebo in allen Symptomclustern

 

DGP – Die vorliegende Post-Hoc-Analyse über 4 randomisiert-kontrollierte Studien ermittelte den Effekt von ergänzendem (adjunktivem) Brexpiprazol auf unterschiedliche Symptomcluster bei Depression. Es zeigten sich rasch einsetzende und über 6 Wochen anhaltende Verbesserungen im Vergleich zu Placebo in allen Symptomclustern.


Depression ist eine klinisch heterogene Erkrankung, die individualisierte Lösungsansätze erfordert. Dazu sind die Lebensumstände, Begleiterkrankungen, aber auch spezielle Symptommuster relevant. Ziel der vorliegenden Analyse war es, den Effekt von ergänzendem (adjunktivem) Brexpiprazol auf unterschiedliche Symptomcluster bei Depression zu untersuchen.

Ergänzendes Brexiprazol zur antidpressiven Therapie: Für welche Symptome vorteilhaft?

Die Autoren schlossen dazu Daten aus 4 Studien ähnlichen Designs ein. Die Studien waren alle kurzzeitige, randomisierte, doppelblinde und Placebo-kontrollierte Studien von ergänzendem Brexpiprazol bei Erwachsenen mit Depression und ungenügendem Ansprechen auf 2 – 4 antidepressive Behandlungen. Durchschnittliche Veränderungen ab Baseline und Effektgrößen (Cohen’s d) im Placebo-Vergleich wurden für verschiedene Symptomcluster der Depression (Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale) ermittelt:

  • Anhedonie (Unfähigkeit zum positiven emotionalen Erleben, z. B. Genuss)
  • Dysphorie (gedrückte Stimmungslage)
  • Retardation (z. B. verlangsamte Denkleistung, Konzentrationsstörungen)
  • Vegetative Effekte (z. B. Schlafstörungen, Appetitmangel)
  • Interessenverlust
  • Abgeschlagenheit

Zur Behandlung mit 2 mg Brexiprazol ergänzend zur antidpressiven Therapie konnten insgesamt Daten von 486 Patienten im Vergleich zu 585 Patienten mit ergänzendem Placebo analysiert werden. In einer Behandlung über 6 Wochen wurden mit Brexiprazol zusätzlich zur antidepressiven Therapie Verbesserungen im Vergleich zum Placebo in allen Symptomclustern festgestellt:

  • Gesamt MADRS-Wert: Effektgröße = 0,36; p < 0,0001
  • Anhedonie: Effektgröße = 0,43; p < 0,0001
  • Dysphorie: Effektgröße = 0,27; p < 0,0001
  • Retardation: Effektgröße = 0,32; p < 0,0001
  • Vegetative Effekte: Effektgröße = 0,29; p < 0,0001
  • Interessenverlust: Effektgröße = 0.30; p < 0,0001
  • Abgeschlagenheit: Effektgröße = 0,33; p < 0,0001

Verbesserungen ähnlicher Größe wurden auch mit antidepressiver Therapie plus Brexiprazol in Dosierung von 2 – 3 mg (n = 770) versus antidepressive Therapie plus Placebo (n = 788) beobachtet (Effektgröße = 0,24 – 0,38; alle Cluster: p < 0,0001). Die Vorteile der ergänzenden Behandlung mit dem Wirkstoff versus Placebo konnten in den meisten Fällen ab Woche 1 gesehen werden.

Verbesserungen im Vergleich zu Placebo in allen Symptomclustern

Bei einer zur antidepressiven Therapie ergänzenden Behandlung mit Brexiprazol profitierten demnach Patienten im Vergleich zu Patienten mit ergänzendem Placebo mit Blick auf viele Symptome einer Depression. Verbesserungen stellten sich rasch ein und konnten über 6 Wochen erhalten werden. Bei ungenügendem Ansprechen auf eine antidepressive Medikation könnte demnach eine Augmentation mit Brexiprazol eine Behanglungsoption darstellen, so die Autoren. Die Studie ist allerdings als Post-hoc-Analyse und ohne aktiven ergänzenden Vergleichswirkstoff eingeschränkt zu betrachten – die Ergebnisse sollten in weiteren Untersuchungen überprüft werden.

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