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Metaanalyse: Hämaturie kann auf Prostatakrebs hinweisen

Original Titel:
Prevalence of prostate cancer in men with haematuria: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Metaanalyse: Häufigkeit von Prostatakrebs bei Patienten, die wegen Blut im Urin (Hämaturie) untersucht werden
  • 42 Studien, 18 752 Teilnehmern
  • Prostatakrebs bei etwa 3 % der Patienten
  • Mikrohämaturie häufiger als Makrohämaturie mit Krebs assoziiert
  • Digitale rektale Untersuchung und PSA-Messung bei Hämaturie empfohlen

 

DGPEine Hämaturie, das Vorkommen von Blut im Urin, kann zahlreiche Ursachen haben. In einer Metaanalyse wurde untersucht, wie häufig Prostatakrebs bei Männern vorliegt, die aufgrund einer Hämaturie untersucht wurden. Die Analyse zeigte, dass bei etwa 3 % der untersuchten Männer Prostatakrebs vorlag. Dabei war Prostatakrebs bei einer Mikrohämaturie häufiger als bei einer Makrohämaturie. Die Autoren empfehlen daher beim Vorliegen einer Hämaturie standardmäßig eine digitale Rektaluntersuchung und PSA-Messung durchzuführen.


Eine Hämaturie beschreibt eine abnormale Menge von roten Blutkörperchen im Urin. Dabei wird zwischen einer Mikro- und einer Makrohämaturie unterschieden. Eine Makrohämaturie kann man mit dem bloßen Auge anhand einer Verfärbung des Urins erkennen, während sich die Mikrohämaturie nur mikroskopisch nachweisen lässt. Grundsätzlich kann eine Hämaturie zahlreiche Ursachen haben. Dazu gehören Entzündungen oder Verletzungen im Bereich der Harnleiter, Harnröhre, Blase, Niere oder Prostata aber auch Tumorerkrankung z. B. der Nieren, Blase oder der oberen Harnleiter. Auch ein Prostatakarzinom ist eine mögliche Ursache.

Blut im Urin kann viele Ursachen haben

In einer Metaanalyse wurde die Häufigkeit von Prostatakrebs bei Männern analysiert, die aufgrund einer Hämaturie untersucht wurden. Für die Analyse wurden 42 Studien mit insgesamt 18 752 Teilnehmern inkludiert.

Die Studie zeigte, dass bei etwa 3 % der Männer, die aufgrund einer Hämaturie untersucht wurden, Prostatakrebs festgestellt wurde. Dabei war Prostatakrebs bei einer Mikrohämaturie häufiger als bei einer Makrohämaturie.

  • Häufigkeit Prostatakrebs insgesamt: 3,0 % (2,0 – 4,1)
  • Häufigkeit Prostatakrebs mit Makrohämaturie: 5,9 % (2,9 – 9,9)
  • Häufigkeit Prostatakrebs mit Mikrohämaturie: 1,4 % (0,8 – 2,2)

Beachtliche Häufigkeit von Prostatakrebs beim Vorliegen einer Hämaturie

Die Autoren schlussfolgerten, dass eine beachtliche Häufigkeit von Prostatakrebs bei Männern, die aufgrund einer Hämaturie untersucht wurden, festgestellt worden sei. Als neues Standardverfahren sei daher eine digitale Rektaluntersuchung und Messung des PSA-Wertes bei dem Vorliegen einer Hämaturie empfehlenswert, so die Autoren.

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