Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Darmkrebs

Darmkrebs: Zugabe von Panitumumab zur Chemotherapie im Vergleich zu Bevacizumab mit längerem Gesamtüberleben assoziiert

Original Titel:
Panitumumab vs Bevacizumab Added to Standard First-line Chemotherapy and Overall Survival Among Patients With RAS Wild-type, Left-Sided Metastatic Colorectal Cancer: A Randomized Clinical Trial

Kurz & fundiert

  • Phase-III-Studie: Zugabe von Panitumumab versus Bevacizumab zur standardmäßigen Erstlinien-Chemotherapie bei metastasiertem Darmkrebs und RAS-Wildtyp
  • Gesamtüberleben mit Panitumumab signifikant länger
  • Überlebensvorteil in Gesamtpopulation und bei Patienten mit linksseitigem Darmkrebs, nicht aber bei rechtsseitigem Darmkrebs

 

DGP In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit von Panitumumab und Bevacizumab zusätzlich zur standardmäßigen Erstlinien-Chemotherapie bei metastasiertem Darmkrebs und RAS-Wildtyp verglichen. Die Studie zeigte ein statistisch signifikant längeres Gesamtüberleben mit Panitumumab im Vergleich zu Bevacizumab. Dies war sowohl in der getesteten Gesamtpopulation, als auch bei Patienten mit linksseitigem Darmkrebs der Fall. Bei rechtsseitigem Darmkrebs wurde kein signifikanter Unterschied erreicht.


Der Einsatz einer Chemotherapie in Kombination mit zielgerichteter Therapie ist die standardmäßige Erstlinienbehandlung bei metastasiertem Darmkrebs. Dabei ist jedoch nicht abschließend geklärt, welches Medikament für die zielgerichtete Therapie die optimale Behandlung darstellt. Die Medikamente Panitumumab und Bevacizumab wirken durch die Blockade der Interaktion unterschiedlicher Wachstumsfaktoren und verhindern so, dass das Tumorwachstum stimuliert wird. Panitumumab blockiert den „Endothelial Growth Factor Receptor“ (EGFR). Bevacizumab bindet an den „Vascular Endothelial Growth Factor“ (VEGF) und blockiert so dessen Interaktion mit dem entsprechenden Rezeptor.

In einer randomisierten Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Panitumumab und Bevacizumab zusätzlich zur Chemotherapie als Erstlinienbehandlung bei metastasiertem Darmkrebs untersucht. Für die Studie wurden 823 Patienten randomisiert 1:1 aufgeteilt. Die Teilnehmer erhielten eine Chemotherapie und entweder Panitumumab oder Bevacizumab.

Längeres Gesamtüberleben mit Panitumumab

Unter den Teilnehmern waren 604 Patienten (75,3 %) mit linksseitigem Tumor. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 61 Monate. Das Gesamtüberleben war sowohl in der Gesamtpopulation als auch bei den Teilnehmern mit linksseitigem Darmkrebs mit Panitumumab signifikant länger als mit Bevacizumab. Bei rechtsseitigem Darmkrebs wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Medikamenten festgestellt.

  • Linksseitiger Darmkrebs:
    • Panitumumab: 37,9 Monate
    • Bevacizumab: 34,3 Monate
    • Hazard Ratio (HR): 0,82; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,68 – 0,99; p = 0,03
  • Gesamtpopulation:
    • Panitumumab: 36,2 Monate
    • Bevacizumab: 31,3 Monate
    • HR: 0,84; 95 % KI: 0,72 – 0,98; p = 0,03

Kein signifikanter Einfluss auf sekundäre Endpunkte

Die Studie zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen Panitumumab und Bevacizumab bezüglich des progressionsfreien Überlebens, der Ansprechrate und der Dauer des Ansprechens. Dass dennoch ein längeres Gesamtüberleben mit Panitumumab erzielt wurde, könnte daran liegen, dass eine zumindest numerisch höhere Ansprechrate und eine frühe und starke Tumorschrumpfung erreicht wurden. Häufige Nebenwirkungen der Behandlung waren akneiformer Hautausschlag (Panitumumab: 74,8%; Bevacizumab: 3,2%), periphere sensorische Neuropathie (Panitumumab: 70,8%; Bevacizumab: 73,7%) und Stomatitis (Panitumumab: 61,6%; Bevacizumab: 40,5%).

Die Autoren schlussfolgerten, dass Panitumumab im Vergleich zu Bevacizumab bei linksseitigem metastasiertem Darmkrebs als Zusatz zur Chemo-Erstlinientherapie mit einem signifikant längeren Gesamtüberleben assoziiert sei.

 

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu Darmkrebs: