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Lungenkrebs

Metaanalyse: Schlafverhalten wirkt sich wohlmöglich auf das Lungenkrebsrisiko aus

Original Titel:
Sleep disturbances and the risk of lung cancer: a meta-epidemiological study

Kurz & fundiert

  • Metaanalyse: Zusammenhang zwischen Schlafstörungen, Schlafverhalten und Lungenkrebsrisiko
  • Im Vergleich zu 7 – 8 Stunden Schlaf: Kurze Schlafdauer und lange Schlafdauer jeweils mit erhöhtem Krebsrisiko assoziiert
  • Schlaflosigkeit und Tendenz zu nächtlicher Aktivität („evening chronotype“) ebenfalls mit erhöhtem Lungenkrebsrisiko assoziiert

 

DGPIn einer Metanalyse wurde der Zusammenhang zwischen Schlafstörungen sowie Schlafverhalten und dem Lungenkrebsrisiko untersucht. Die Studie zeigte, dass im Vergleich zu der empfohlenen Schlafdauer von 7 – 8 Stunden täglich, sowohl eine kürzere als auch eine längere Schlafdauer mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko assoziiert war. Auch waren Schlaflosigkeit und die Tendenz zu nächtlicher Aktivität („evening chronotype“) mit Lungenkrebs assoziiert.


Eine schwedische Studie hat gezeigt, dass 20 – 30 % aller Erwachsenen regelmäßig unter Schlafstörungen leiden. Dabei ist ausreichend Schlaf äußerst wichtig für die Gesundheit. Neuere Studien zeigen sogar einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und einer Erhöhung des Risikos verschiedener Krebserkrankungen, wie z. B. Brust- und Darmkrebs. Eine Ursache liegt vermutlich in der Beeinflussung der circadianen Rhythmik sowie die Reduktion der Melatoninausschüttung und der Entzündungshemmung. Diese Beeinflussungen könnten die unkontrollierte Zellproliferation begünstigen.

Schlafstörungen: Problem für die Lunge?

In einer Metaanalyse wurde nun der Zusammenhang zwischen Schlafverhalten, Schlafstörungen und dem Lungenkrebsrisiko genauer untersucht. Für die Analyse wurden elf Studien mit insgesamt 469 691 Teilnehmern inkludiert.

Metaanalyse über 11 Studien und 469 691 Personen

Die Studie zeigte, dass im Vergleich zu 7 – 8 Stunden Schlaf sowohl eine kurze als auch eine lange Schlafdauer mit einem höheren Lungenkrebsrisiko assoziiert waren. Während in der Analyse eine 13-prozentige Erhöhung des Risikos bei einer kurzen Schlafdauer ermittelt wurde, war eine lange Schlafdauer mit einer 22-prozentigen Erhöhung assoziiert.

  • Lungenkrebsrisiko bei kurzer Schlafdauer: Odds Ratio (OR): 1,13 (95 % KI: 1,02 – 1,25); p = 0,018
  • Lungenkrebsrisiko bei langer Schlafdauer: OR: 1,22 (95 % KI: 1,12 – 1,33); p < 0,001

Auch Schlaflosigkeit und die Tendenz zu nächtlicher Aktivität („evening chronotype“) waren mit Lungenkrebs assoziiert.

  • Lungenkrebsrisiko bei Schlaflosigkeit: OR, 1,11 (95 % KI: 1,07 – 1,16) p < 0,001
  • Lungenkrebsrisiko „evening chronotype“: OR: 1,15 (95 % KI: 1,05 – 1,26); p = 0,002

Zu wenig, aber auch zu viel Schlaf mit höherem Lungenkrebsrisiko assoziiert

Die Autoren hypothetisieren, dass der Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und Lungenkrebsrisiko ebenfalls aus der Beeinflussung von Melatoninausschüttung und entzündungshemmenden Funktionen herrührt. Weitere Studien seien notwendig, um den Einfluss anderer Risikofaktoren wie Alter und Beruf im Zusammenhang mit Schlafverhalten besser bewerten zu können.

 

 

 

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