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Folienverband vorbeugend gegen Radiodermatitis nach Brustbestrahlung

Original Titel:
Decrease of radiation-induced skin reactions in breast cancer patients by preventive application of film dressings-a systematic review

Kurz & fundiert

  • Einsatz eines Folienverbandes gegen Radiodermatitis bei der Brustbestrahlung
  • Systematische Übersichtsarbeit über 6 randomisierte Studien
  • Signifikante Abnahme von Radiodermatitis durch prophylaktischen Einsatz von Folienverbänden
  • Positiver Einfluss auf Lebensqualität

 

DGPIn einer systematischen Übersichtsarbeit wurde der Einsatz von Folienverbänden gegen Radiodermatitis bei der Brustbestrahlung untersucht. Sechs randomisierte Studien wurden inkludiert, um den Einfluss der Behandlung zu untersuchen. Alle sechs Studien zeigten eine signifikante Abnahme von strahlentherapiebedingten Hautirritationen durch den Einsatz von Folienverbänden. Die Behandlung schien einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen zu haben.


Die adjuvante Strahlentherapie ist ein wichtiger Teil der Brustkrebsbehandlung und senkt das Risiko für ein erneutes Auftreten der Krankheit. Durch die Bestrahlung werden Schäden an der DNA der Zellen in dem bestrahlten Bereich verursacht. Dabei sind auch gesunde Zellen betroffen. Da Tumorzellen aber ein schlechter funktionierendes Reparatursystem haben, können die Schäden nicht repariert werden und die Zellen sterben ab. Eine der häufigsten Nebenwirkungen dabei ist die sogenannte Radiodermatitis, eine durch die Bestrahlung verursachte Hautirritation. Die Nebenwirkung betrifft etwa 90 % der Patientinnen, jedoch tritt in den meisten Fällen nur eine milde Ausprägung auf.

Häufige Nebenwirkung bei Bestrahlung: Radiodermatitis

In einer systematischen Übersichtsarbeit wurde der Einsatz von Folienverbänden als prophylaktische Maßnahme gegen das Auftreten von Strahlendermatitis untersucht. Für die Übersichtsarbeit wurden sechs randomisierte Studien mit insgesamt 788 Patientinnen inkludiert.

Systematische Analyse über 6 Studien mit 788 Patientinnen

Die Übersichtsarbeit zeigte, dass der prophylaktische Einsatz von Folienverbänden mit einer signifikanten Abnahme der Häufigkeit von Radiodermatitis assoziiert war (in den meisten Studien: p < 0,001) Die Autoren nehmen an, dass dies mit einem positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen einhergeht. Die Funktion des Folienverbands liegt darin, eine atmungsaktive Schutzschicht über der irritierten Haut zu bilden. Diese soll verhindern, dass die Haut weiter durch mechanische Einflüsse wie Reibung oder in den Hautfalten eingeschlossenen Schweiß beschädigt wird. Darüber hinaus soll der Heilungsprozess beschleunigt werden. Eine weitere wichtige Komponente ist die Einschränkung des Wasserverlusts der Haut, welcher ebenfalls Auswirkungen auf den Schweregrad der Radiodermatitis hat. Der Folienverband kann hierfür über mehrere Wochen auf der Haut verbleiben, ohne dabei beim Entfernen selbst Hautirritationen zu verursachen.

Folienverband reduziert Häufigkeit von Radiodermatitis

Die Autoren schlussfolgerten, dass der prophylaktische Einsatz von Folienverbänden bei der Strahlentherapie die Häufigkeit von Radiodermatitis bei Brustkrebspatientinnen reduziert.

 

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