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Lungenkrebs

Phase-III-Studie: Sublobäre Resektion ist bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Tumorgröße von höchstens 2 cm ausreichend

Original Titel:
Lobar or Sublobar Resection for Peripheral Stage IA Non-Small-Cell Lung Cancer

Kurz & fundiert

  • Moderne Diagnoseverfahren ermöglichen Erkennung kleiner Lungenkrebsherde
  • Chance für sublobäre Resektion versus Entfernung vollständiger Lungenlappen?
  • Sublobäre Resektion versus Lobektomie bei T1N0 nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Tumorgröße ≤ 2 cm
  • Phase-III-Studie mit 697 Patienten
  • Sublobäre Resektion nicht unterlegen nach Nachbeobachtungszeit von 7 Jahren
  • 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate nach sublobärer Resektion 80,3 %, nach Lobektomie 78,9 %

 

DGPIn einer Phase-III-Studie wurden zwei Operationstechniken bei T1N0 nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Tumorgröße ≤ 2 cm verglichen. Hierfür wurde die aktuell standardmäßig angewandte Lobektomie mit der sublobären Resektion verglichen. Nach einer Nachbeobachtungszeit von sieben Jahren zeigte die Studie keine Unterlegenheit der sublobären Resektion. Die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate lag bei 80,3 %, während bei der Lobektomie eine 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate von 78,9 % erreicht wurde.


Bei Lungenkrebs kann eine Operation eine wichtige Therapie darstellen. Bei der Lobektomie wird ein Lungenlappen vollständig entfernt, im Gegensatz zur sublobären Resektion, bei der weniger entfernt wird. Eine Studie aus dem Jahr 1995 zeigte, dass eine sublobäre Resektion im Vergleich zur Lobektomie bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs mit einer 50 % höheren Letalität und einer dreifach höheren Lokalrezidvrate verbunden war. Da die Methoden zur Erkennung von Lungenkarzinomen in den letzten Jahren jedoch immer präziser geworden sind, können auch kleine Krebsherde z. B. durch low-dose-CT-Screening entdeckt werden. Für solche Fälle hat das Interesse an der sublobären Resektion wieder zugenommen.

Moderne Diagnose ermöglicht Erkennung kleinerer Lungenkrebsherde – lohnt sich dadurch sublobäre Resektion?

In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit der beiden Operationen nun direkt verglichen. Hierfür wurden 697 Patienten mit T1N0 nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und einer Tumorgröße von ≤ 2 cm randomisiert 1:1 aufgeteilt und entweder einer Lobektomie oder einer sublobären Resektion unterzogen.

Wirksamkeitsvergleich in Phase-3-Studie mit 697 Patienten

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von sieben Jahren war die sublobäre Resektion der Lobektomie nicht unterlegen.

  • 5-Jahres-Krankheitsfreie Überlebensrate:
    • Sublobäre Resektion: 63,6 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 57,9 – 68,8)
    • Lobektomie: 64,1 % (95 % KI: 58,5 – 69,0)
    • Hazard Ratio (HR): 1,01 (90 % KI: 0,83 – 1,24)
  • 5-Jahres-Gesamtüberleben:
    • Sublobäre Resektion: 80,3 % (95 % KI: 75,5 – 84,3)
    • Lobektomie: 78,9 % (95 % KI: 74,1 – 82,9)
    • HR: 0,95 (95 % KI: 0,72 – 1,26)

Die Studie ergab zudem keinen Unterschied bezüglich lokoregionalen oder systemischen Rezidiven.

Sublobäre Resektion nicht unterlegen

Die Autoren schlussfolgerten, dass eine sublobäre Resektion einer Lobektomie bei T1N0 nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und einer Tumorgröße von höchstens 2 cm nicht unterlegen sei.

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