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Arthritis / Rheuma
Biologika bei Rheuma: Patienten profitieren und behalten die Therapie bei
Original Titel:
Biologics initiation in moderate versus severe rheumatoid arthritis: real-world experience from a Canadian registry
- Ziel: Symptomfreiheit bei rheumatoider Arthritis
- Analyse einer ersten Biologika-Therapie bei 838 RA-Patienten
- Remission signifikant häufiger bei mittelschwerer als schwerer RA
- Größere absolute Verbesserungen der Krankheitsaktivität bei schwerer RA
- Persistenz über 12 Monate bei mittelschwerer RA 77 %, bei schwerer RA 73 %
- Biologika lohnen sich und haben hohe Persistenz – auch bei mittelschwerer RA
DGP – Eine erste Biologika-Therapie über 12 Monate erreichte größere Verbesserungen der Krankheitsaktivität bei schwerer rheumatoider Arthritis (RA), aber häufiger Remission bei mittelschwerer RA. Die Analyse über 838 Patienten zeigt somit den Nutzen des Treat-to-target-Prinzips auf.
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) kann mit verschiedenen Medikamenten erfolgen, die nach dem Treat-to-target-Prinzip zur Symptomfreiheit oder niedrigen Krankheitsaktivität führen sollen. Wissenschaftler analysierten nun anhand von Echtwelt-Daten eines kanadischen Behandlungsregisters, wie effektiv eine erste Behandlung mit Biologika bei RA war und wie häufig die Behandelten die neue Therapie beibehielten.
Ziel: Symptomfreiheit bei rheumatoider Arthritis
In die Studie wurden Biologika-naive RA-Patienten aufgenommen, die zwischen 2008 und 2020 ihr erstes Biologikum erhielten und deren Krankheitsschweregrad als mittelschwer (DAS28 3,2 – 5,1) oder schwer (DAS28 > 5,1) eingeschätzt wurde. Die Wissenschaftler analysierten, wie viele Patienten Symptomfreiheit (Remission) oder niedrige Krankheitsaktivität erreichten. Darüber hinaus analysierten sie den Krankheitsschweregrad (DAS28), den Beeinträchtigungsgrad im Alltag (health assessment questionnaire, disability and pain scales, HAQ-DI), Fatigue, Schlaf, wie häufig die Medikamente im Beobachtungszeitraum über 12 Monate beibehalten wurden (Persistenz) und welche Faktoren nach 12 Monaten mit dem Erreichen der Remission assoziiert waren.
Analyse einer ersten Biologika-Therapie bei 838 RA-Patienten
Insgesamt starteten 838 Patienten ihre erste Biologika-Therapie, wobei 264 Patienten an mittelschwerer und 219 Patienten an schwerer rheumatoider Arthritis litten. Nach 12 Monaten hatten 44 % der Patienten mit mittelschwerer RA und 21 % der Patienten mit schwerer RA Symptomfreiheit, also Remission, erreicht. Die Remissionsrate unterschied sich signifikant zwischen den Schweregrads-Gruppen (p < 0,0001). Auch niedrige Krankheitsaktivität erreichten signifikant mehr Patienten mit mittelschwerer RA (59 %) als mit schwerer RA (35 %; p < 0,0001).
Remission signifikant häufiger bei mittelschwerer als schwerer RA
Die Betroffenen mit schwerer RA hatten im Schnitt jedoch größere absolute Verbesserungen ihrer Krankheitsaktivität mit der Biologika-Therapie. Ab Studienbeginn verbesserte sich der DAS28 im Mittel um 2,2 Punkte (+/- 1,5) bei schwerer RA, im Vergleich zu einer Verbesserung um 1,4 Punkte (+/- 1,3) bei mittelschwerer RA (p < 0,0001). Auch der Fatigue-Score verbesserte sich signifikant mehr bei schwerer RA (um 1,11 Punkte, +/- 3,2) als bei mittelschwerer RA (um 0,98 Punkte, +/- 3,2; p < 0,0001).
Größere absolute Verbesserungen der Krankheitsaktivität bei schwerer RA
Eine mittelschwere Erkrankung zu Beginn der Biologika-Therapie war mit einer besseren Chance auf Remission assoziiert (p = 0,0016). Eine geringere Chance, also negative Assoziation mit Remission, hatten dagegen Frauen (p = 0,0170) sowie Patienten, die zu Beginn bereits einen stärkeren Behinderungsgrad aufwiesen (HAQ-DI-Score; p = 0,0042). Die Persistenz der Biologika betrug 77 % bei Patienten mit mittelschwerer RA und 73 % bei Patienten mit schwerer RA, ohne statistisch signifikanten Unterschied (p = 0,2444).
Biologika lohnen sich und haben hohe Persistenz – auch bei mittelschwerer RA
Die Studie zeigte somit bei einer ersten Biologika-Therapie über 12 Monate größere durchschnittliche Verbesserungen in der Krankheitsaktivität bei Patienten mit schwerer RA als bei mittelschwerer RA. Patienten mit mittelschwerer RA hatten jedoch eine höhere Chance auf Remission oder niedrige Krankheitsaktivität. Etwa dreiviertel der Patienten, unabhängig vom anfänglichen Krankheitsschweregrad, behielten die neue Therapie über mindestens 12 Monate bei. Die Autoren betonen, dass die Ergebnisse die Bedeutung des Treat-to-target-Prinzips aufzeigen: Den meisten Patienten konnte mit der zielgerichteten Behandlung effektiv geholfen werden, speziell wenn die Therapie nicht erst in weit fortgeschrittenen Stadien eingesetzt wurde.
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