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Colitis ulcerosa – Golimumab eignet sich auch für die Behandlung von Kindern

Original Titel:
Subcutaneous Golimumab in Pediatric Ulcerative Colitis: Pharmacokinetics and Clinical Benefit

Die Behandlungsmöglichkeiten von Colitis ulcerosa sind vielfältig. Wenn die klassische Therapie nicht ausreicht, kann auf Biologika zurückgegriffen werden. Biologika sind Wirkstoffe, die im Labor von lebenden Zellen hergestellt werden. Für die Behandlung von Colitis ulcerosa sind in Deutschland mittlerweile vier solcher Biologika zugelassen. Drei von ihnen sind Antikörper, die sich gegen den Tumornekrosefaktor (TNF) richten (Infliximab, Adalimumab und Golimumab). Da TNF eine wichtige Rolle im Entzündungsprozess spielt, wirken die sogenannten TNF-Hemmer entzündungshemmend. Alle TNF-Hemmer haben sich in vielen Studien bereits für die Behandlung von Colitis ulcerosa bewährt. Meistens wurden die Studien jedoch mit erwachsenen Patienten durchgeführt, sodass Daten über die Wirksamkeit und Sicherheit von Golimumab bei Kindern gering sind.

Diesen Umstand wollte ein internationales Forscherteam ändern und untersuchte, wie Golimumab bei Kindern und Jugendlichen mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa wirkt, bei denen die konventionellen Therapien versagt haben. Hierzu sammelten die Wissenschaftler Daten von 35 Kindern zwischen 11 und 16 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa, die noch nie zuvor mit TNF-Hemmern behandelt wurden. Die Kinder bekamen zu Beginn der Studie und zwei Wochen später jeweils eine Dosis von Golimumab unter die Haut gespritzt. Die Dosis von Golimumab war abhängig vom Körpergewicht der Kinder. Nach 6 Wochen sprachen 60 % der Kinder auf Golimumab an. Bei 34 % der Kinder konnten die Krankheitssymptome sogar soweit reduziert werden, dass sie sich in einer Ruhephase der Erkrankung befanden. Bei 54 % der Kinder konnte die Darmschleimhaut geheilt werden, was neben der Reduktion der Krankheitssymptome ein weiteres wichtiges Therapieziel darstellt. Neben der Untersuchung der Darmschleimhaut und der Bestimmung der Krankheitsaktivität wurde auch die Konzentration von Golimumab im Blut der Kinder gemessen. Diese war nach 2, 4 und 6 Wochen ähnlich wie bei erwachsenen Colitis ulcerosa-Patienten, welche in früheren Studien bestimmt wurde. Die Kinder, die auf Golimumab ansprachen, erhielten anschließend weiterhin alle 4 Wochen Golimumab. Während der Studie traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf, die auf die Behandlung mit Golimumab zurückgeführt werden konnten.

Golimumab war somit auch bei Kindern und Jugendlichen, die noch nie zuvor TNF-Hemmer erhalten hatten, sicher und wirksam. Der Wirkstoff wurde bei den Kindern im ähnlichen Ausmaß in den Blutkreislauf aufgenommen wie bei Erwachsenen.

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