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Orale Verhütungsmittel und Stillen können vor rheumatoider Arthritis schützen

Original Titel:
Oral contraceptives, breastfeeding and the risk of developing rheumatoid arthritis: results from the swedish EIRA study

Die rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke. Bei der Diagnose werden neben einer klinischen Untersuchung des Patienten und verschiedenen bildgebenden Verfahren auch Blutanalysen durchgeführt. Dabei wird das Blut auf Rheumafaktoren, Blutsenkungsgeschwindigkeit und CCP-Antikörper getestet. Diese Parameter erleichtern die Diagnose und können eine Einschätzung über den Verlauf der Krankheit ermöglichen. Vor allem der Test auf CCP-Antikörper gilt als sehr genau und sicher. Ein CCP-positiver Test zeigt ein erhöhtes CCP-Antikörperlevel im Blut an und deutet daher auf die Diagnose rheumatoide Arthritis hin. Da die CCP-Antikörper-Konzentration schon 10 Jahre vor Ausbruch der Krankheit erhöht sein kann, ermöglicht der Test eine frühzeitige Diagnose. Allerdings geht eine rheumatoide Arthritis nicht immer mit veränderten Blutparametern einher.

Die rheumatische Arthritis betrifft zu 80 % Frauen. Eine neue Studie hat nun untersucht, wie sich orale Verhütungsmittel und Stillen auf die Wahrscheinlichkeit auswirken, eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln. In einer schwedischen Region erhielten 2578 Frauen in einem Zeitraum von 18 Jahren die Diagnose rheumatoide Arthritis. 4129 Frauen ohne Diagnose bildeten die Kontrollgruppe. Bei den Frauen wurde die Konzentration des CCP-Antikörpers bestimmt. Frauen, die mindestens 2 Jahre ein orales Verhütungsmittel eingenommen hatten, zeigten ein um 16 % geringeres Risiko, an rheumatoider Arthritis mit erhöhtem CCP-Antikörperlevel zu erkranken. Bei Frauen, die mindestens 7 Jahre ein orales Verhütungsmittel eingenommen hatten, war die Wahrscheinlichkeit, an rheumatoider Arthritis mit erhöhtem CCP-Antikörpern zu erkranken, sogar um 19 % geringer. Diese Testgruppe war auch weniger gefährdet, eine CCP-negative rheumatoide Arthritis zu entwickeln, also eine Arthritis, die nicht mit einem Anstieg des CCP-Antikörperlevels verbunden ist. Zudem konnte die Studie zeigen, dass bei Frauen, die mindestens 13 Monate lang gestillt hatten, das Risiko für eine CCP-positive und CCP-negative rheumatoide Arthritis reduziert war.

Die groß angelegte Studie deutet darauf hin, dass orale Verhütungsmittel und Stillen möglicherweise ein wichtiger Schutzfaktor vor rheumatoider Arthritis sind.

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